Suche Problemlösung zum Begriff Oberflächenbeschaffenheit

Liebe Fine Art Printer Gemeinde!

Ich schreibe zur Zeit eine Seminararbeit über das Thema Fine Art Printing. Habe mittlerweile schon viel gelesen und bin nun auf ein Problem gestoßen.

Ein Papier setzt sich ja wie folgt zusammen

Schutzschicht (bei aufquellenden Papieren)
Beschichtung
Sperrschicht
Trägermaterial


In dem Buch "Fine Art Printing für Photographen" ist nun die Papieroberfläche (Finish) genannt. Diese ist für Hochglanz, Halbmatt, usw. verantwortlich.

Nun meine Frage:
Was genau ist nun unter dem Finish zu verstehen.
Ist dies die Oberfläche des Trägermaterials oder

Erbigt sich die Oberflächenbeschaffenheit aus der Kombination von Papieroberläche
und Beschichtung

Was ist nun dafür verantwortlich, dass ein papier, Hochglanz oder Matt ist.


Habe ewig im Internet darüber recherchiert aber nie eindeutige Informationen gefunden. Wäre also sehr dankbar wenn mir jemand helfen könnte.

Grüße lukas

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Suche Problemlösung zum Begriff Oberflächenbeschaffenheit

    Die Oberflächenbeschaffenheit ist eine Kombination aus Papierstruktur, Oberflächenglättung und Beschichtung. Ich möchte das jetzt nicht explizit nur auf Fineprint-Papiere für Fotografen beziehen, sondern eher generell betrachten.

    Jedes Papier hat eine Struktur. Der Körper des Papiers kann aus unterschiedlich geformten Teilchen bestehen, z.B. eher aus Fasern (Holz, Zellulose, Hadern ...) oder eher aus pulverförmigen Bestandteilen. Beides wird mit Leim zusammengehalten. Langfaserige Papiere werden für verschiedene Druckverfahren benötigt, da z.B. beim Rollenoffset Längenzugkräfte auf das Papier wirken. Die Richtung der Fasern wird beim Papier Laufrichtung genannt. Man kann diese feststellen, wenn man ein Blatt Papier einmal längs reißt und einmal quer. Quer zur Laufrichtung wird der Riss ungleichmäßig gezackt und unruhig. Mit der Laufrichtung ist der Riss ruhiger, ohne diese Tendenz zum seitlichen Ausbrechen. Dies ist bei verschiedenen Papieren unterschiedlich ausgeprägt. Auch das Falten ist längs der Laufrichtung leichter.

    Kunstdruckpapiere sind eher aus Papierstaub aufgebaut und haben keine so deutliche Laufrichtung.

    Zur Struktur, also dem Material des Papiers, kommt nun die Oberflächenbehandlung. Die kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, gehämmert sein, absichtliche Strukturen zeigen usw. Das ist die mechanische Behandlung.

    Und dann kommt noch die Behandlung der Oberfläche mit Aufhellern, Leim usw. Es gibt rauhe Papiere (wie für den Zeitungsdruck), mattgestrichene Papiere, glänzendgestichene Papiere, lackierte Papiere usw.

    Zeitungspapier muss nicht lange halten. Es ist rauh und saugfähig. Das bedeutet, dass man als Druckvorbereiter die Mitteltöne der Fotos viel offener halten muss, weil es einen großen Punktzuwachs gibt (d.h. das Papier saugt stark).

    Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Es gibt speziell für den Fineprintbereich eine Vielzahl von Papieren mit unterschiedlichsten Oberflächen. Aquarellpapier, für den Inkjet-Druck beschichtet (um das starke Saugen des Papiers zu verhindern), hat eine sehr künstlerische Anmutung. Barytpapiere haben eine leicht strukturierte, natürlich wirkende Oberfläche, Hochglanzpapiere wirken wie echte Fotos aus dem Fachlabor ...

    Grundsätzlich kann man sagen, dass je rauher ein Papier ist, desto kontrastärmer wirkt das Foto. Und je glatter die Oberfläche ist, desto knackiger, brillanter wirk ein Foto, weil sich das Licht nicht in der Oberflächenstruktur brechen kann und damit den Kontrast reduziert.

    Es gibt fast jede Kombination aus Saugfähigkeit, Oberflächenstruktur, Beschichtung, Farbe des Trägermaterials ...

    Das waren jetzt nur ein paar Gedanken, die ziemlich unstrukturiert aus mir herausgeflossen sind :-) Vielleicht ist ja der eine oder andere Aspekt dabei, der Dich in eine neue gedankliche Richtung bei Deinen Recherchen treibt.

    Gruß, Dietmar

    www.abcdesign.at
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