Workflow - SW-Negative
Hallo!
Wie bringt man seine SW-Negative optimal auf Fine Art Papier?
Im Laufe der Zeit habe ich bei der Bearbeitung von SW-Negativen meinen eigenen Workflow enwickelt (bin mit den Ergebnissen auch recht zufrieden), komme aber auch häufig auf den Gedanken, ob da nicht noch das Ein oder Andere zu optimieren ist.
Mein Workflow sieht, grob betrachtet, wie folgt aus:
1) Ich scanne die SW-Negative als Graustufenbilder (Oder wäre es besser, sie als Farbbilder zu scannen?).
2) Ich verarbeite die Bilder mit Photoshop im Graustufenmodus (Oder wäre es besser, sie im RGB-Modus zu bearbeiten?).
3) Ich erstelle meine eigenen Druckerprofile. Es handelt sich dabei um gewöhnliche RGB-Profile (Oder wäre es besser, SW-Druckerprofile anzufertigen? Wenn ja, wie macht man das?)
4) Ich drucke die Bilder auf meinem Epson 7880 im Farbmodus, unter Berücksichtigung des Druckerprofiles aus. (Oder wäre es besser, die Bilder im SW-Modus auszudrucken?).
Für alle Hinweise von (erfahrenen) SW-Negativ-Verarbeitern wäre ich sehr dankbar - vielleicht liege ich ja mit meinem Wokflow ganz daneben.
Herzliche Grüße aus Nordnorwegen.
Helge
Wie bringt man seine SW-Negative optimal auf Fine Art Papier?
Im Laufe der Zeit habe ich bei der Bearbeitung von SW-Negativen meinen eigenen Workflow enwickelt (bin mit den Ergebnissen auch recht zufrieden), komme aber auch häufig auf den Gedanken, ob da nicht noch das Ein oder Andere zu optimieren ist.
Mein Workflow sieht, grob betrachtet, wie folgt aus:
1) Ich scanne die SW-Negative als Graustufenbilder (Oder wäre es besser, sie als Farbbilder zu scannen?).
2) Ich verarbeite die Bilder mit Photoshop im Graustufenmodus (Oder wäre es besser, sie im RGB-Modus zu bearbeiten?).
3) Ich erstelle meine eigenen Druckerprofile. Es handelt sich dabei um gewöhnliche RGB-Profile (Oder wäre es besser, SW-Druckerprofile anzufertigen? Wenn ja, wie macht man das?)
4) Ich drucke die Bilder auf meinem Epson 7880 im Farbmodus, unter Berücksichtigung des Druckerprofiles aus. (Oder wäre es besser, die Bilder im SW-Modus auszudrucken?).
Für alle Hinweise von (erfahrenen) SW-Negativ-Verarbeitern wäre ich sehr dankbar - vielleicht liege ich ja mit meinem Wokflow ganz daneben.
Herzliche Grüße aus Nordnorwegen.
Helge
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Kommentare
Re: Workflow - SW-Negative
Hi Helge!Ich bin auch oft am Zweifeln, ob mein Workflow so optimal ist... :-)))
Muss jetzt in´s Büro, melde mich aber später am Tag und erläutere meinen Workflow.
Gruss
pm
Re: Workflow - SW-Negative
Hi Helge!zu 1.)
- Mit welcher Software + welchem Scanner?
- Mit/ohne Korrekturen durch die Scansoftware?
- 8 oder 16 Bit?
zu 3.)
Es gibt einen Link zu der Seite von Eric Chan. Der beschreibt dort wie er Profile für den ABW-Druck mit dem EPSON 3800 erstellt hat.
Gruss
pm
Re: Workflow - SW-Negative
Hi,den findet man besser unter dem Namen "madmanchan".
Hier der Link zu seiner Fotoseite:
http://people.csail.mit.edu/ericchan/photos/
Hier der Link zu den Pro3800-FAQ:
http://people.csail.mit.edu/ericchan/dp/Epson3800/faq.html
Brainfood bis zum abwinken... ;-)
Mit ABW-Druck ist der "Advanced Black & White"- Modus des Epsontreibers gemeint.
Re: Workflow - SW-Negative
Hi Helge!Zuerst einmal die Links
Startseite Eric Chan EPSON 3800:
http://people.csail.mit.edu/ericchan/dp/Epson3800/index.html
ICC-Profile Eric Chan EPSON 3800:
http://people.csail.mit.edu/ericchan/dp/Epson3800/abwprofiles.html
Ist zwar auf den 3800 bezogen, aber da steht auch vieles über den SW-Druck d´rin.
Ebenso interessant:
http://www.outbackphoto.com/printinginsights/pi045/essay.html
Vor allem im Mittelteil ("Advanced Black and White Printing Mode Demystified")
ABW = Advanced Black and White Printing Mode = erweiterte S/W-Mode im Druckertreiber.
Habe bisher über das QTR gedruckt, aber mit diesem Modus bekomme ich auch sehr gute Ergebnisse. Vor allem mit den ABW-Profilen von Eric Chan.
Ich weiss nicht, ob der 7800 so etwas hat.
zu 1.)
Nutze auch Silverfast und den Microtek ArtixScan 4000tf (ist schon ein älteres Modell).
Viele sagen Vuescan bringt bei S/W mehr, aber ich habe mich schon in Silverfast eingearbeit. Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, schaue ich mir Vuescan an...
Welche SF-Version benutzt Du?
Interessant (aber noch nicht getestet bzw. verwendet) ist die Möglichkeit, in SF RAW-Scans zu erzeugen...
zu 2.)
- Ich schärfe nicht (!!!) in SF. Das mache ich nur in PS
- Setze Schwarzpunkt auf die dunkelste Stelle im Negativ, Weisspunkt direkt in das Scannerlicht.
- ALLE Automatiken setze ich auf AUS.
- Die Option "Mehrfachscan" bietet mein Scanner nicht. Lasersoft teilte mir mal mit, dass sie Probleme damit bei meinem Modell hatten wegen Ausrichtung und bieten es deshalb nicht an.
- Ich mache aber 3 Scans und passe die Belichtung in den Schatten und Lichtern jeweils an (+/- 20) bei Scan2 und Scan3.
- Diese 3 Scans ziehe ich dann in PS in ein Bild und lasse die Ebenen dann automatisch ausrichten.
Mit welcher Auflösung scannst Du?
Benutzt Du Negafix? Wenn ja, mit welchem Filmtyp?
> Unter dem Namen Eric Chan habe ich im Internet leider nur diverse Karatestudios >gefunden
:-)))
Gruss
pm-f
Re: Workflow - SW-Negative
Hi pm!Ja, ja, dass Scannen von SW-Negativen ist wirklich kein leichtes Unterfangen. Man ist auch recht beschränkt in seinen Möglichkeiten, da über A3 hinaus, nur der Dienstleister mit dem Hasselblad-Scanner in Frage kommt. Es sei denn, man möchte auf Canvas drucken, da ist das Filmkorn nicht so auffälig.
Meine größten Probleme habe ich immer noch bei Himmelspartien, weil da doch oft das Filmkorn beim Scann sehr deutlich hervortritt (vielleicht hast Du da einen guten Tip für mich). Auf keinen Fall beim Scannen die Belichtungseinstellung erhöhen - das führt zu noch gröberem Korn. Negafix benutze ich auch - und zwar für den Ilford Delta 100 - das geht eigentlich recht gut (Ich habe übrigens eine Ai-Studio Version von Silverfast).
Die Methode der Belichtungsanpassung von einzelnen Bildpartien verwende ich auch - ist eine super Sache. Allerdings passe ich die Belichtung für einzelne Partien eines Bildes in Photoshop an (also nicht mittels der Scannersoftware), benutze dann Ebenenmasken und setze zum Schluss alles zu einem Bild zusammen. Macht zwar etwas Arbeit - bringt aber gute Resultate.
Zum Schluss vielleicht noch einen Tip zum Schärfen: Bildpartien, die recht körnig wirken (zum Beispiel Himmelspartien) schärfe ich gar nicht mehr (nach). Ich lege einfach eine Ebenenmaske der zu schärfenden Bildpartien an und schärfe sie dann mit dem NIK Sharpener. Auf diese Weise tritt das Filmkorn in kritischen Bereichen eines Bildes nicht so stark hervor, weil ich solche Bereiche beim Schärfen ausklammere.
Klar, dass Filmkorn macht oft den Charme eines SW-Prints aus (was mich übrigens oft bei digitalen SW-Bildern stört, dass die Bilder häufig zu makellos und amorph wirken), aber es sollte sich in Grenzen halten.
Habe gerade Ferien, deshalb die langen Ausführungen.
Gruß
Helge
Re: Workflow - SW-Negative
Hi Helge!>über A3 hinaus, nur der Dienstleister mit dem Hasselblad-Scanner in Frage kommt. Es sei denn, man möchte auf Canvas drucken, da ist das
- Habe noch nie grösser als A3 gedruckt.
- Ist der Hassi-Scanner denn so gut? Was macht er denn mit dem Korn, wegzaubern? Was kostet so etwas?
>Meine größten Probleme habe ich immer noch bei Himmelspartien, weil da doch oft das Filmkorn beim Scann sehr deutlich hervortritt >(vielleicht hast Du da einen guten Tip für mich). Auf keinen Fall beim Scannen die Belichtungseinstellung erhöhen - das führt zu noch >gröberem Korn. Negafix benutze ich auch - und zwar für den Ilford Delta 100 - das geht eigentlich recht gut (Ich habe übrigens eine >Ai-Studio Version von Silverfast).
- Filmtyp wechseln bei der Aufnahme auf Dokumentfilme (Rollei ATP 1.1, Gigabitfilm, etc.), die haben (fast) kein Korn.
- Stelle in Negafix probeweise mal den Filmtyp auf T-Max 100 6x6. Damit komme ich sehr gut klar, auch bei verschiedenen Filmen.
- Benutzt Du den Ilford Delta 100 als Film?
Ich bin kein Freund a) von Ilford-Filmen und b) von diesen "komischen Kristallfilmen" (Sorry, weiss im Moment nicht die genaue Bezeichnung).
Der Grossteil meiner Negative sind Kodak Technical Pan 2415-Negative. Das ist ein Dokumentenfilm, der speziell weich entwickelt wird.
Nachteil war die geringe Empfindlichkeit. Gibt es leider nicht mehr. Der hatte kein Korn.
- Ich würde mich, wenn ich Zeit hätte, auch mal mit diesem RAW/HDR-Modus von SF beschäftigen.
Da greift die Scannersoftware überhaupt nicht mehr in die Scanergebnisse ein.
> zum Schluss alles zu einem Bild zusammen. Macht zwar etwas Arbeit - bringt aber gute Resultate.
Das stimmt!
>nicht mehr (nach). Ich lege einfach eine Ebenenmaske der zu schärfenden Bildpartien an und schärfe sie dann mit dem NIK Sharpener. Auf
Ist der NIK Sharpener wirklich so gut? Überlege nehmlich, mir den zuzulegen.
>Klar, dass Filmkorn macht oft den Charme eines SW-Prints aus (was mich übrigens oft bei digitalen SW-Bildern stört, dass die Bilder häufig >zu makellos und amorph wirken), aber es sollte sich in Grenzen halten.
Hast Du auch den Betrachtungsabstand einkalkuliert? Wenn man so grosse Ausdrucke, sollte man diesen auch einbeziehen. Und, wie schon gesagt, fand ich das Korn von diesen "Kristallfilmen" nie wirklich schön. Dann schon lieber das Korn eines TRI-X PAN oder eines HP5.
>Habe gerade Ferien, deshalb die langen Ausführungen.
Osterferien in Norwegen?
Gruss
pm-f
PS: Hat der 7800 auch einen ABW-Druckmodus?
Re: Workflow - SW-Negative - ABW
Hallo Helge,Scan:
Mitte letzten Jahres habe ich ein 30 Jahre altes KB-SW-Negativ eingescannt (Nikon LS 2000 mit Nikonsoftware, RGB 12- oder 14-bit, kein Mehrfachscan, keine Fusselentfernung - das geht bei diesen Scannern und SW-Negativen meist nicht und macht auch nur die Bilder weich), danach in RGB 16-bit gespeichert, in SW gewandelt (RGBkanäle gleiche Werte), retuschiert, per Duplex-Technik getönt und in RGB zurückgewandelt, bearbeitet, geschärft, gedruckt = um Welten besser als der alte analoge Abzug, aber genau so körnig.
Das Ziel war, einen leichten Sepiaton zu erreichen. Heute mache ich das anders http://www.butzi.net/articles/toning.htm >> etwa ab der Mitte "Solution #2 - Curves" ...
Bei Paul Butzi http://www.butzi.net/articles/scannersoft.htm findest du auch interessante Hinweise zum scannen mit einem Microtek Artix ... /Silverfast ...
ABW:
Hier http://www.northlight-images.co.uk/article_pages/printfix_pro_for_bw.html findest du Infos, wie man mit Hilfe von PrintFixPro und der Software QuadToneRip eigene SW-Profile (nur Luminanzwerte) erstellen kann und hier http://www.northlight-images.co.uk/article_pages/bw_printing/bw_print_colormunki.html eine ähnliche Übung mit Hilfe des ColorPicker Modul des XRite ColorMunki. Damit habe ich rumprobiert und das Ergebnis in Excel 2007 „sortiert“... - Ich hab’s aufgegeben und benutze stattdessen die ABW-Profile von Eric Chan (alias madmanchan).
Hier http://people.csail.mit.edu/ericchan/dp/Epson3800/abwprofiles.html findest du alles zu den ABW-Profilen (s. Links von Rene und pm-f) und hier http://forum.fineartprinter.de/read.php?7,7111 s.Beitrag v.27.02.09 (und früher) habe ich dazu etwas geschrieben. Meine (Windows)Erfahrungen beziehen sich auf den Epson R2400 und überwiegend Glanzpapier (Epson Traditional Fiber Paper = EEF in USA, Epson Premium Luster, verschiedene Monochrom-/Innova-/PermaJet-Papiere sowie zuletzt Ilford Gold Fibre Silk).
Warum arbeite ich gerne mit dem ABW-Modus / den ABW-Profilen von Eric Chan:
1. Ich habe kein RIP, womit man wohl den Anteil der „mitgedruckten“ Bunt-Farben auf ein Minimum reduzieren kann (bitte korrigieren, wenn das nicht stimmt).
2. Im ABW-Modus wird überwiegend mit den 3 Schwarz-Tinten gedruckt. – Hier http://people.csail.mit.edu/ericchan/dp/Epson3800/index.html schreibt Eric Chan zu dem erreichbaren D-max auf EEF: „I have done some preliminary testing of Epson Exhibition Fiber (EEF) on letter-sized sample sheets on my 3800 with the K3 inks. D-max is about 2.2 when printing with the standard RGB color driver and jumps up to 2.5 when printing with the ABW driver. In both cases I used the Premium Luster Media Type and 2880 dpi. Additional density …” – Das habe ich mit meinen bescheidenen Mitteln auf ETFP/EEF und PLPP ausprobiert http://forum.fineartprinter.de/read.php?9,6654 s.Beitrag v.16.12.08. Im direkten Vergleich haben die Glanz-SW-Fotos im ABW-Modus einfach mehr „Biss“ als im Farb-Druck. Keine Ahnung, ob das auch auf matte Medien zutrifft.
3. Im ABW-Modus gibt es nur ein mickeriges Kontroll-Bildchen mit einem Standardmotiv. Mit Hilfe der ABW-Profile kann ich aber einen bildschirmfüllenden Softproof machen. UND ich kann bei Bedarf eine „Tiefen-Aufhell-Kurve“ einsetzen – wie im Farb-Modus (s.Beitrag v.12.12.08/eins höher)
Falls du auch Glanz-Papier/-Tinte benutzt: SW-Fotos im ABW-Modus mit ABW-Profilen auf Ilford Gold Fibre Silk = einfach umwerfend
Ich habe mal aus Spaß nachgemessen: Das Epson TFP hat zwar die tiefsten Schwärzen, aber das Ilford GFS die hellsten Weissen und schlägt damit das sehr teure Epson TFP. Dafür ist das dicke Epson TFP so kratzfest wie sein Zwillingsbruder (?) Monochrom Rochester Plus oder das etwas dünnere Innova FibaPrint® Ultra Smooth Gloss 285gsm IFA 49 http://www.innovaart.com/en/fibaprint-info/16.html . - Ilford GFS und Innova USG gibt es auch als Rollenware.
schöne Osterferien - und dicke bunte Eier
Wolfgang
Re: Workflow - SW-Negative
Für meine zahlreichen alten 6x6-Schwarzweiß-Negative (meist Kodak PXP bzw. Fuji Neopan 400) habe ich den ganz großen Schritt (teurer Filmscanner) nicht gemacht und mir einen Epson Perfection V700 (mit Masken für KB, Mittelformat, 4x5'' und ganzflächige Neg.) gekauft. Für KB ist mein Minolta ScanElite II (Filmscanner) etwas schärfer als der V700, dafür vom Tonwertumfang schwächer.Bei 6x6-Negativen mit dem V700 würde ich mich trauen, 80x80-Print zu machen (was ich in Ermangelung eines Druckers nicht kann :-) Es reicht für meine Zwecke auch A2 (bzw. 42x42cm).
Ich scanne die SW-Negative als Farb-Negative und verarbeite den Scan dann mit SilverEfex weiter - für mich das ultimative Schwarzweiß-Fineart-Programm. Dort kann ich auch Digitalaufnahmen z.B. mit einem Filmkorn des PXP versehen, Schwarzweiß-Filter (also Dunkelgelb oder Orange für den dunkleren blauen Himmel usw.) einsetzen und in Schwarzweiß oder Sepie usw. fertigmachen.
Ausgedruckt wird auf Epson 3800 im Advanced B&W-Modus (mit perfekter Graubalance) und auf Hahnemühle Fineart Baryta 325 (ist nicht von einem echten Barytabzug zu unterscheiden. Doch, in einem Punkt schon - es hat keine welligen Ränder vom Trocknen :-)
Gruß, Dietmar