icc-Profile und "richtiger"Farbraum
Eine Frage an die Experten,
Monochrom schreibt für seine Drucker-Profile vor, dass die Bilddatei in ECI gewandelt werden muß.
Permajet gibt AdobeRGB (1998) vor.
Nun erscheint es mir etwas unlogisch und unsinnig seine sRGB Bilddatei erst mal in diese Farbräume zu konvertieren damit diese dann wiederum in den Druckerfarbraum konvertiert werden?
Wenn ich mit i1 ein Profil generiere habe ich gar keine Möglichkeit einen Farbraum zuzuordnen.
Viele Grüße, G. Sommer
Monochrom schreibt für seine Drucker-Profile vor, dass die Bilddatei in ECI gewandelt werden muß.
Permajet gibt AdobeRGB (1998) vor.
Nun erscheint es mir etwas unlogisch und unsinnig seine sRGB Bilddatei erst mal in diese Farbräume zu konvertieren damit diese dann wiederum in den Druckerfarbraum konvertiert werden?
Wenn ich mit i1 ein Profil generiere habe ich gar keine Möglichkeit einen Farbraum zuzuordnen.
Viele Grüße, G. Sommer
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Kommentare
Re: icc-Profile und "richtiger"Farbraum
Hallo,ob du nun ECI oder AdobeRGB1998 Als Arbeitsfarbraum nutzt ist meiner Meinung nach egal. Einige Anwender die Dateien für die Druckerei erzeugen bevorzugen ECI, andere wiederum AdobeRGB1998, macht bei deinem Ausdruck keinen Unterschied und kann sich jeder selbst aussuchen.
sRGB ist für meinen Geschack als Arbeitsfarbraum für Fotografen zu klein, hat zuwenig Reserven für die Bildbearbeitung. Hängt aber auch vom Ausgabegerät ab, wenn der Druckerfarbraum in Teilen den sRGB überragt ist sRGB als Arbeitsfarbraum defintiv zu klein, du würdest die Möglichkeiten des Druckers nicht voll nutzen.
Druckst du deine Bilder unbearbeitet aus, dürfte auch das dann keinen Unterschied machen. Also nehme AdobeRGB1998 oder auch ECI, wie du magst, du machst bei beiden nichts falsch.
Einem erzeugten Profil weißt du auch keinen Farbraum zu, das Profil sorgt für eine korrekte Farbzuordnung zwischen zwei Farbräumen. Zur Erklärung:
Definitiv zuordnen lassen sich Farben im LAB-Farbraum, dieser entspricht von der Größe etwa dem Sehvermögen unseres Auges. RGB-Werte sind immer abhängig vom jeweiligen Farbraum, z.B. ein AdobeRGB1998-Rot mit 255-0-0 ist ein helleres als sRGB 255-0-0 weil AdobeRGB1998 ein größerer Farbraum ist und der 255er Wert weiter außen liegt als bei sRGB, nach außen wird´s heller.
Ein LAB-Wert ist immer gleich und diese sind daher Bezugswerte bei der Umrechnung von Farbräumen. Bei einem Profilchart werden LAB-Werte ausgelesen und in dem Profil entstehen Tabellen in denen dann z.B. festgelegt ist welche RGB-Werte des Druckerfarbraums entstehen müssen um einen bestimmten LAB-Wert zu erzielen.
Bei Nutzung eines RGB-Druckerprofils Umrechung von:
Quellfarbraum (z.B. sRGB) LAB Zielfarbraum(Drucker), als Referenz dient immer LAB.
Beispiel:
Ein Grün im Bild aus einer Digitalkamera, Farbraum sRGB ist der Wert 51/204/51. Diesem Wert wird der passende LAB-Wert zugeordnet, hier L72/a-61/b59, in dem erstellten Profil steht nun in der Tabelle welcher Wert des "RGB-Druckerfarbraums" gebildet werden muss um L72/a-61/b59 auf meinetwegen einem Epson R2400 zu drucken.
Der Druckertreiber letztendlich rechnet wiederum diesen Wert in CMYK um.
Hab´s nicht so mit dem Erklären aber ich hoffe es ist verständlich und richtig. ;-)
Re: icc-Profile und "richtiger"Farbraum
Hallo Gerhard,wenn man eine Anleitung erstellt z.B. zum Drucken von Messcharts legt man sich auf bestimmte Einstellungen fest um erstens sich häufig wiederholende Fragen nach den richtigen Einstellungen zu vermeiden und zweitens um die Fehlerquellen so gering wie möglich zu halten.
Ich gebe AdobeRGB1998 an, weil erstens muß in dem abgebildeten Fenster irgendwas stehen und zweitens sollte es Sinn machen. Also wie gesagt, ob du nun AdobeRGB oder ECI nimmst ist ziemlich egal. Beim Chartdruck ist es sowieso egal da dieser ohne Farbmanagement gedruckt wird und die Einstellung dann nicht berücksichtig wird, es ist aber trotzdem in der Anleitung abgebildet und erwähnt nur um Fehler zu vermeiden.
Die Tiefenkompensation in der Hahnemühle-Anleitung ist deshalb ausgeschaltet da diese bei einem perzeptiven Rendering-Intent sowieso ausgeführt wird, ob da nun ein Haken steht oder nicht ist in diesem Fall unerheblich.
Bei "relativ farbmetrisch" muss man selbst wählen und schaltet diese i.d.R. ein.
Gruß
René
Re: icc-Profile und "richtiger"Farbraum
Hallo Gerhard,nicht "egal in welchem Arbeitsfarbraum" sondern ich meinte es macht keinen Unterschied ob du ECI oder AdobeRGB1998 nutzt, z.B. bei Daten von einer Digitalkamera. ECI hat mehr Reserven in Richtung Rot und im blau/grünen Bereich, die meisten "Standard"-Drucker erreichen diese Farbbereiche aber sowieso nicht, sprich, der vom Drucker erreichbare Farbraum wird von beiden Arbeitsfarbräumen mehr als gut abgedeckt.
Solange der Zielfarbraum komplett im Quellfarbraum abbildbar ist gibt´s es auch keine Verschlechterung/Veränderung. Ein sRGB nach ECI oder AdobeRGB1998 "konvertiert" macht keinen Unterschied, der optische Eindruck bleibt gleich, umgekehrt gibt´s eine Veränderung da sRGB nicht so umfangreich ist, es fehlen die gesättigteren Farbbereiche.
Ein gutes Beispiel ist der Epson R800/1800 mit seinen zusätzlichen Blau- und Rot-Tinten. Wenn du ein Bild in sRGB vorliegen hast und dieses zum Drucker schickst, verschenkst du einen sehr großen Teil der Farben die dieser Drucker wiederzugeben vermag. Der Blau/Grün-Bereich geht weeeeeit über die Grenzen von sRGB hinaus, der Drucker kann einen weitaus größeren Grün/Blau-Bereich drucken als sRGB ihm bieten kann, du würdest die zusätzlich vorhandenen Möglichkeiten des Druckers gar nicht wirklich nutzen. Hier wäre die Speicherung des Kamerabilds im AdobeRGB1998 vorteilhafter, dann diesen natürlich auch entsprechend als Arbeitsfarbraum.
Ich denke bei den neuen Canon IPF-Druckern wird es sich genauso verhalten.
Re: icc-Profile und "richtiger"Farbraum
Hallo René,das Problem ist ja Theorie und Praxis, d.h. was sehe ich wirklich und gibt es ein potentielles Problem.
Und das Problem sind doch die mageren 8 Bit für die Farb-/Helligkeitsabstufungen. D.h. wenn ich ein Bild von sRGB in einen wesentlich größeren Farbraum (unverändert 8Bit) wandle, kann es zu Abrissen kommen oder?
Extrem groß ist ja der Farbraum ProFoto RGB den Photoshop Camera Raw unterstützt.
Hier konnte ich bei einem ersten Test feststellen, das eine Umwandlung in die Farbräume sRGB und auch AdobeRGB (bei 8 Bit) zu einer deutlichen Verschlechterung des Drucks führte.
Da der Farbraum des Druckers deutlich kleiner als der ProFotoRGB-Farbraum ist, kann es wohl auch beim Drucken direkt aus diesem Farbraum zu Abrissen kommen?
Viele Grüße, Gerhard
PS: Deine Infos über die speziellen Eigenschaften der verschiedenen Farbräume und Drucker sind schon sehr interessant.