"PE versus Fineartpapiere" im neuen FAP und meine Frage dazu

Dieser Artikel im neuen FAP hat mich ganz schön verwirrt, vor allem der Satz:"PE-Papiere eignen sich, obwohl mit haltbaren Pigmenttinten bedruckt, nur für zeitlich begrenzte Anwendungen".
Ist diese Aussage durch Untersuchungen (William Research) gedeckt? Kann man dann auch z.B. das Ilford Galerie mit Pigmenttinte nicht als haltbar einstufen?? Gibt es da Daten? Also ich bin von einem Dyetintendrucker auf den 2400er umgestiegen, möchte aber pearl drucken. Ein falscher Weg? (die neuen Semigloss-Finartpapiere überzeugen mich noch nicht, speziell vom Preis-Leistungsverhältnis).
Andere Berichte (spez. von Herstellern) sprechen da ja positiver über die Haltbarkeit.
Wie steht's wirklich???
Vielleicht kann mich jemand beruhigen....... :-)
liebe Grüße
Alexander

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: "PE versus Fineartpapiere" im neuen FAP und meine Frage dazu

    Hallo Alexander,
    zur Panik besteht kein Grund, doch zur Haltbarkeit gibt es eine grundsätzliche Unterscheidung: Die Langzeitstabilität eines PE-Papiers ist wirklich wesentlich niedriger, als die eines hochwertigen Faser-Papiers. Archivfeste Papiere, beispielsweise Photorag, sind Ph-neutral und säuregepuffert und würden in einem trockenen Archiv Jahrhunderte überstehen. Diese Eigenschaften können PE-Papier nicht bieten. PE-Papiere bestehen aus einer Schichtenkonstruktion und im wesentlichen aus Polyethylen-Folie.
    In den 70er Jahren, als die PE-Papiere im Fotomarkt aufkamen, da hat man diese Materialien des Preises wegen gekauft und weil die Verarbeitung schneller war (Wässerungszeit wesentlich reduziert im Vergleich zum Baryt). Für Mittelfrist-Anwendungen sind PE-Medien bestens, für den Verkauf von Kunstwerken bedenklich. Ich hab schon bei Auktionen Bilder gesehen, die auf PE-belichtet waren, da sah man nur noch braune Soße (von wegen langer Haltbarkeit!). Henry Wilhelm bietet aus diesem Grund auf seiner Website nur Testergebnisse wie lange PE-Medien mit fotochemischer Beschichtung leben, alles andere will ja kein Hersteller wissen. Welcher Hersteller wollte denn das Wilhelm-Honorar zahlen wollen, wenn raus kommt, daß das Material nach sechs Monaten die Oberfläche verändert weil die Weißmacher schwinden, daß nach geschätzten 15 Jahren das Fading einsetzt, das nach 30 Jahren dazu führt, daß das Bild unansehnlich ist.
    20 bis 30 Jahre waren früher die Haltbarkeiten der fotochemisch produzierten Bilder. heute liegen dort die Haltbarkeiten bei max. 50 Jahren. Bei Inkjet-PE-Papier gibt es riesige Unterschiede. Wenn nix von Archivfest drauf steht, ist es auch nicht.
    Also kurz gesagt: Wer ein Bild verkaufen möchte, sollte Haltbarkeit durch Wahl der langzeitstabilen Tinte und Wahl eines Archivfesten Mediums zertifzieren können. Für eine Präsentation oder eine harmlose Ausstellung sind PE-Medien ökonomisch.
    Ich hofffe, ich konnte Sie beruhigen und Ihnen den richtigen Weg weisen.
    Ihr
    Hermann Will
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