Erfahrungen beim Umstieg auf einen professionellen Drucker

Denke daß es für alle hier interressant ist: Nach all dem Ärger mit dem Canon Pro-1000 bin ich vor einem halben Jahr auf den Epson SC-P7500 umgestiegen. Damals haben mich meine Freunde und Bekannte für verrückt erklärt. Möchte aber zeigen, daß es auch für einen Amateur (z.B. privaten Hobby-Fotografen wie mich) durchaus Sinn macht, für einen Profi sowieso.

- nachteilig sind die höheren Anschaffungskosten, Listenpreis 3630.-€, tatsächlich gekostet hat der neue SC-P 7500 dann aber 'nur' 2800.-€ inkl. Lieferung.

+ dafür bekommt man aber unter anderem A1-Format bis 18 Meter Länge (den Platz muß man jedoch haben ;--))

+ wesentlich dabei ist: nach der Initialisierung (Füllen vom Kopf, aller Schläuche und Zwischentanks etc.) ist noch soviel Tinte übrig wie ich beim Canon 2 Sets nachkaufen müsste !
Das relativiert die Kosten erheblich: Anschaffung Canon ca. 1000.- plus 2x Tintensatz + 2x Tank = ca. 2350.-

+ keine Tintenverschwendung mehr. Der Epson ist in ca. 55 Sek. hochgefahren, dabei werden alle Düsen getestet und nur minimal Tinte gebraucht. Durch dessen Sensorfunktion im Druckkopf ist kein Spülen notwendig. Im weiteren Verlauf gibt es kein Spülen vor dem Druck, kein Spülen nach dem Druck und kein 'großes' Spülen zwischendurch. Wohlgemerkt bei Druckkopf- und Düsentest Automatik EIN (Standard, auch das könnte man noch ausschalten)
Wurde bereits einmal gedruckt bleibt er bei mir tagsüber eingeschaltet und geht in den Standby. Drucke ich dann später nochmal, startet der Ausdruck innerhalb 5 Sekunden (ohne erneuten Kopftest, ohne Spülen vorher oder nachher) z.B. drucke ich oft erstmal ein Testbild in A4, mache dann noch Anpassungen (Belichtung, Farbkorrekturen oder Retusche ...) und drucke erst Stunden später das große Bild.

+ die Tinte kostet ca. die Hälfte (natürlich bezogen aufs Volumen)

+ die Druckqualität ist nochmal eine Klasse besser. Bei jeweils bester Stufe (und gleicher technischer Auflösung) sind auf Fotopapier beim Epson die Details feiner und vorallem bei großflächigen Farbverläufen diese homogener, die Farben sind bei gleicher Beleuchtung strahlender. Die Abstufungen bei dunklen Farben und im Graukeil bis hin zum Schwarz sind viel besser. Bei Kunstdruckpapieren ist der Unterschied nicht so deutlich (Texturen, Glanzgrad ...)
Ich habe inzwischen etliche frühere Ausdrucke durch Neue ersetzt, gleiche Druckdaten - besserer Bildeindruck.

+ wesentlich besseres und durchdachtes Papierhandling: auch bei eingelegtem Rollenpapier (das sich innerhalb einer Minute wechseln lässt, z.B. von A1 auf A2, glanz auf satiniert oder matt) kann man zwischendurch Einzelblätter bis hin zum Karton drucken, also ohne die Rolle zu entnehmen. Dazu kommen automatischer oder manueller Papierschneider, Auffangkorb unter dem Drucker oder nach vorn herausgezogen etc.

+ der Neue ist um ein vielfaches schneller

+ in den Unterlagen klare Vorgaben und eindeutige Angaben: z.B. soll minimal ein Ausdruck pro Woche erfolgen (was sich auch privat leicht einhalten läßt ;--)) und die Farbkartuschen sollen alle 3 Monate von Hand geschüttelt werden um sie über Jahre zu verwenden. (ich muß noch lange keine Tinte kaufen und dann auch nur einzelne Farben)

mein Fazit: endlich bin ich mit dem Drucken restlos zufrieden, habe ohne Ärger schöne Bilder an der Wand und zum Verschenken. (grade jetzt Kalender ... ;--))

Einfach, schnell und problemlos jederzeit ein Ausdruck, ohne die ständige Spül-Gefahr wie früher beim Canon mal wieder 40 oder 50.-€ bezahlen zu müssen !

Viele Grüße, Bert
 
Getaggt:

Kommentare

  • edited 5. Januar
    Glückwunsch, weiterhin viel Spaß mit dem Drucker.
    Der Epson SC P5300 der demnächst verfügbar sein soll, wird wohl auch interessant?
    Welche Papiere nutzt Du für Farbe und SW?
    Jochen

  • Benutze meistens die Photopapiere von Delex-Repromedia (ein hier in Südspanien ansäßiger Papierhersteller) in allen Variationen, sind gut und günstig. Bei Glanzpapieren kann ich keinen Unterschied zu den original Epson feststellen, matt und satiniert finde ich sogar besser. Als Rolle hab' ich das auch schon beim Canon benutzt, (damals noch von Hand mit A2-Hebelschere geschnitten ;--)), jetzt als A1 und A2 Rollen.
    SW drucke ich nicht, bin Farb-Fan, selbst bei meinen Nachtaufnahmen mit Nebel (fast vollständig dunkelgrau auf schwarz) lege ich noch Wert auf etwas Farbe ;--)) 
    Grüße, Bert
  • Bei den technische Daten des Epson SC-P7500 steht:
    Druckauflösung1.200 x 2.400 dpi.
    Wegen dem „x“.
    Bedeutet es, dass der Drucker in in X und Y Richtung mit unterschiedlicher Auflösung druckt?
    Oder kann man zwei Druckauflösungen einstellen?
    Jochen
  • Druckauflösung1.200 x 2.400 dpi 
    = druckt mit 1200 dpI in der Breite und 2400 dpI in der Höhe
  • Das ist nach Definition die rein technische Auflösung die vom Antrieb adressierbar ist. Diese wird beim Canon wie beim Epson gleich angegeben. Tatsächlich sieht man aber beim Epson keinen Unterschied ob das gleiche Bild und damit die gleichen Druckdaten mit z.B. 300 DPI horizontal oder vertikal gedruckt werden. Beim Canon hatte ich manchmal nur bei größeren Farbflächen quer zur Transportrichtung ganz leicht 'Streifen' sichtbar.
    Alle Drucker müssen ihre Farben rastern, also mit kleinen Punkten ihrer Druckköpfe die Farben 'mischen'. Dabei wird die selbe Stelle auf dem Papier aber mehrmals überdruckt. Beim Epson ist die Abdeckung opak, man sieht in den Druckraum (der extra beim Druck beleuchtet wird ;-)) und den Kopf arbeiten, da wird das Bild in einem breiten Streifen mehrfach überlappend aufgebaut. (beim Canon habe ich das jedesmal bei einem Druckabbruch nach dem Papierauswurf gesehen).
    Stellt sich die Frage, woher kommt der feinere, schärfere Bildeindruck beim Epson bei gleichen 300 DPI Druckdaten und gleichzeitig absolut homogenen Farbflächen ?
    Kann eigentlich nur am Rastern der Farbmischungen, der Größe der Farbtröpchen und an den Tinteneigenschaften liegen. Habe nur eine Uhrmacherlupe mit 10 fach Vergrößerung. Da sehe ich auch bei meinen glattesten Papieren die Papierstruktur, bei Canon-Drucken eingefärbt mit einem umgleichmäßigen Raster aus feinen Punkten. Beim Epson sehe ich Farbflächen mit feinen Rasterpunkten darauf, es gibt eine farbige 'Unterschicht' ohne für mich sichtbare Aufteilung mit andersfarbigen Rasterpunkten darüber.  
    Ist also eine andere Drucktechnik, weiß da jemand mehr darüber ?
    VG, Bert

  • Der Epson SC-P7500 ist der kleinere Bruder vom Epson SC-P9500. Mit diesem Drucker beschäftigen wir uns seit einigen Jahren. Die obigen Aussagen sind hinsichtlich der Qualität der Ausdrucke zu bejahen. Jeder der eine Kamera ab 40 MPX hat, kommt an größeren Prints nicht vorbei. Zumindest wenn die Kamera-/Objektivleistung sichtbar werden soll. Mit 45 MPX kann man 112x180 cm drucken in einer Qualität die früher nur mit Mittelformat möglich war. Dies ohne Rauschen, mit feinsten Details und Kontrasten bei feinster Farbdiffenzierung. Diese 45 MPX-Leistung dürfte exemplarisch erst ab 60x90 cm sichtbar werden. Und damit sind wir schon bei der Kernaussage. Keine Technik nützt etwas, wenn keine sichtbaren Ergebnisse erzielt werden. Und damit sind eben keine Testbilder gemeint. 
    Die Technologie dieser Druckertypen (und es werden jetzt sicher weitere Modelle folgen) ist jedoch in der Tat anders. Nicht allein die Tinten, Druckköpfe und damit die Auflösung und der Farbraum sondern vor allem die Papierführung ist anders. Wir haben jetzt  > 100 Papiere getestet. Jedes Papier braucht seine Spezialbehandlung um das optimale Ergebnis zu bekommen. Auch die Papierhersteller müssen bzw. mussten bereits dazu lernen. Ohne Studium des Manuals reduziert man die Möglichkeiten dieser Drucker. Zusammenfassend kann man sagen, dass auch die Aufbereitung der Druckdaten wichtiger wird. Die Drucker können es. Und da darf auch Canon durchaus erwähnt werden. Und um es nicht zu vergessen, der Canon PRO-1000 ist ein stabiler Drucker, der allein durch die Ansaugung Möglichkeiten offeriert, den ein P700 nie haben wird.  Jeder Drucker hat seine Stärken. Die Erfahrung aus diesen Basistests wird in 2024 zu einigen Neuerungen führen. Dies geht dann so weit, dass man ICC-Profile passend für das Motiv erstellt. Auch wird es möglich sein, die Papierauswahl bereits im RAW-Konverter zu unterstützen. Welches Papier eignet sich für den Farbraum des Motivs? Und jetzt schließt sich der Kreis. Die oben erwähnte Druckerklasse (#Epson #P7500, #Epson #P9500) aber auch der #Epson #P5300 werden dazu beitragen. Die kleinen Brüder Epson #SC-P700 und Epson #SC-P900 werden davon auch profitieren. Durch die neuen Möglichkeiten der ICC-Profilierung (bis zu 10.000 Farbfelder) wird es wahrscheinlich möglich sein, auch diese Drucker auf ein neues Niveau zu bringen. Wer sich dafür interessiert kann sich schon mal in den Newsletter #FinaleKomposition eintragen (am Ende des Textes). Ich hoffe, ich stifte mit diesen Aussagen nicht zu viel Verwirrung.   
  • edited 24. Januar
    Nachfrage an Herrn Weinrich (oder auch andere) ;-)
    Bei den Epson Drucker werden immer SC-P700 und Epson SC-P900 zitiert, nicht nur hier.
    Was können die besser als der Drucker SC-P800 den ich noch habe.
    Jochen
  • anderer Tintensatz anderer Druckkopf. Es gibt keinen bessten Drucker. Jeder Drucker hat seine Stärken und Schwächen. Es kommt auf das Ziel bzw. die Aufgabe an. Was soll erreicht werden?  Die Definition des Zieles ist die Herausforderung. Dann ist die Druckerauswahl leicht. Konkrete Antwort: weiter den P800 nutzen so lange er funktioniert und Sie die Ergebnissen wertschätzen.

  • Danke für konkrete Antwort!
    Jochen
  • Hallo @DagoBert, mich interessiert mal der Inhalt der Patronen bei Auslieferung beim 7500er, sind vermutlich 350ml Cartridges mit Teilfüllung, so wie bei Epson üblich oder liege ich hier falsch? Freue mich auf eine Antwort. Danke und Grüße Stefan
  • Hallo Stefan,
    genau kann ich das nicht sagen, ich drucke seit über einem halben Jahr mit den mitgelieferten Patronen und das recht viel und auch recht groß. (für meine privaten Verhältnisse). Ich habe bisher noch keine Patrone gekauft. Bitte weiteres unter Hardware/Epson ...
    Das ist aber genau der Punkt der mich bei diesem Umstieg so überrascht hat. Bei meinen Erfahrungen mit dem Canon hatte ich eigentlich mit hohen Folgekosten für den Tinten-Nachkauf gerechnet. Tatsächlich habe ich aber jetzt (also nach einem halben Jahr) noch ca. 15 bis 20 % in allen Patronen.   
    Bedenkt man, daß die Tinte für den neuen Epson A1-Drucker ca. die Hälfte kostet als für den Canon A2-Drucker und ohne dessen massiver Tintenverschwendung: 
    Auf längere Sicht fahre ich inkl. Anschaffung wesentlich günstiger und habe eine vielfach bessere Leistung !

    Grüße, Bert
  •  Dane Bert für deine Antwort. Grüße Stefan 
  • Bitte kurzer Nachtrag zur Klarstellung:

    gemeint sind hier 15% bis 20% von der maximal Füllmenge des Epson von 700ml pro Patrone. Ich hab' also immer noch ca. 100 bis 140 ml Tinte in jeder Patrone !

    Grüße, Bert
  • Hallo Bert, vielen Dank für den Nachtrag, bist du sicher mit den 700ml ? 
  • Hallo Stefan,
    wie schon gesagt und hier im Forum unter "Hardware Epson" geschrieben:

    Ich denke folgendes: Da es Patronen mit 350 und 700 ml zu kaufen gibt beziehen sich die Füllstandsbalken mit 100 %  auf die 700 ml. Man kann den Drucker gemischt bestücken (gemäß Hersteller), also mit großen und kleinen Patronen, es kann also keine unterschiedliche Skalierung sein. (die Balken selbst haben ja keine Skala) (und es wird auch nicht angezeigt ob und an welcher Stelle eine große oder kleine Patrone eingesetzt ist)
    Nach dem Einsetzten der mitgelieferten 350 ml Patronen und der Initialisierung wurden Balken mit ca. 45 % angezeigt.

    Und das passt auch alles zu den Ausdrucken und dem Verbrauch bisher (wäre es anders hätte ich schon lange keine Tinte mehr ;--))
    Grüße, Bert


  • Interessanter Austausch. Meine Wahrnehmung ist so:
    Alle Patronen haben Chips. Epson aber auch Canon stellen Statistiken zur Verfügung die jeden Tropfen nachweisen der verbraucht wird. In Fachkreisen kann das genutzt werden um genau den Tintenverbrauch pro Druck zu ermitteln. Dafür gibt es sogar eine Software und kann in der Cloud erfasst werden. Insofern gehe ich davon aus, dass der Chip auch die Füllmenge kennt und damit der Füllstand auch den Patronenfüllstand wieder gibt. Alles andere wäre ein Armutszeugnis für Epson.  Bei Canon ist es zudem so, dass die Garantie für den Druckkopf auf die Zeit aber auch auf die Verwendung begrenzt ist. Und diese wird in Tröpfchen gemessen.   
    Mich wundert aber, dass die Diskussion meist um die Kosten geht. Niemand diskutiert, wie man die besten Bilder druckt. Gerade beim P7500 wäre diese Diskussion erfolgsversprechend. Vorausgesetzt man liest das Manual. Gilt übrigens für alle Drucker.
    VG, Gerhard

  • Ich frage aus dem Grund,
    da ich ein Angebot habe, in dem ich explizit nach der mitgelieferten Tinte gefragt habe und folgende Antwort erhielt:
    " ...der Epson SureColor SC-P7500 wird mit 110ml Tinten ausgeliefert. Für die Inbetriebnahme und 1, 2 Drucke reicht das auf jeden Fall."
    Im Gegensatz hierzu als Vergleich wird der Canon Imageprograf 2100 mit 160ml Patronen ausgeliefert. Qualitativ "gute Drucke" sind mit beiden Geräten möglich, wen man nicht gerade als Anfänger agiert und das Farbmanagement beachtet.
    Danke und Grüße
    Stefan
  • Also ich habe gerade nochmal nachgesehen, auf meinen Patronen im SC-P7500 (sind noch alle die Mitgelieferten) steht 350 ml.

    Und es ist egal ob der Chip oder eher der Drucker die Anfangs- und die Restfüllmenge kennt: Wenn ich in der Füllstandsanzeige auf dem Display nur verschieden lange Balken sehe und die Patronen unterschiedlich mit 350er und 700er Patronen bestückt sein können, ich also nicht sehe wo welche Patronengröße installiert ist (ohne das ich jedesmal beide Klappen links und rechts öffne), dann ist es doch logisch daß sich die Anzeige auf das maximale Volumen bezieht, was dann auch einer vergleichbaren tatsächlichen Restmenge entspricht und nicht irgendeinem Durcheinander.
    Das hat doch nichts mit einem 'Armutszeugnis' zu tun !

    Grüße, Bert
  • Und bitte noch eine Bemerkung zu den Statistiken bei Canon: Dort wurde bei meinem Canon der Verbrauch pro Ausdruck extrem genau angegeben und eine toll aussehende Summe errechnet. Weggelassen wurden aber der Verbrauch aller Druckabbrüche (die der Drucker selbst verursacht hat) und viel wesentlicher ohne den 'Verbrauch' durch die vielen kleinen und zwischendurch auch extrem voluminösen Spülungen. 
    Mit den tatsächlichen Kosten hatte das nichts zu tun !
    Grüße, Bert
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