Drucker / Bildschirm Kalibrierung - Farben zu warm

edited Dezember 2015 in Imaging-Workflow
Hallo,

ich habe mir kürzlich einen Epson SC P-800 gekauft und mich in das Thema Farbmanagement eingelesen.

Leider sind die Farben beim Ausdruck (auf verschiedenen Fotopapieren) immer deutlich wärmer als auf dem Bildschirm.

Ich habe folgende Schritte durchgeführt:
- Bildschirm (Eizo CX 271) kalibriert mit ColorNavigator 6 und angeschlossem Meßgerät (6500 K, 120cd, 2,2 Gamma)
- das generierte Profil wird von Windows verwendet (Farbverwaltung - Windows 10)
- ich habe Profile von den Papierhersteller heruntergeladen und installiert (u. a. Brilliant und Hahnemühle), die zu Drucker und Papier passen
- ich habe aus Photoshop gedruckt
  * das korrekte Papierprofil gewählt
  * eingestellt das Photoshop das Farbmanagement macht
  * im Druckertreiber das Farbmanagement deaktiviert und die vom Papierhersteller empfohlenen Einstellungen gemacht
  * realtiv colormetrisch gewählt
 - ich habe zum Vergleich den Softproof von Photoshop und Lightroom verwendet
  * dabei das korrekture Profil verwendet
  * Papierfarbe simulieren gewählt

Trotzdem ist der Ausdruck deutlich wärmer als die Darstellung am Monitor.

Irgendwelche Tipps?

Viele Grüße

Frank

Kommentare

  • Hallo Frank,

    soweit erscheint Ihre Darstellung durchgängig korrekt. Um nun eine objekrive Beurteilung des Prints auch im entsprechenden Betrachtungslicht  zu ermöglichen, sollte dieses, wie der Monitor auch, ca 6500 K haben. Bei Beurteilung unterm Glühlampenlicht (2.800K) erscheint der tatsächlich zu warm.

    mit besten grüßen

    Hermann Will


  • Hallo Hermann,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Ich habe den Vergleich heute Mittag bei (indirektem) Tageslicht gemacht, so dass die Farbtemperatur recht nahe bei den 6500 K liegen sollte. Die Abweichung ist auch deutlich - ich habe testweise die Farbtemperatur des Fotos in Lightroom um ca. 3000 K erhöht - dann entspricht das Bild in etwa dem Ausdruck.

    Ich bin zwar nicht sicher ob es etwas damit zu tun haben kann, aber der Monitor war bislang über ein DVI Kabel angeschlossen, das ich heute durch ein Displayport Kabel getauscht habe. Damit kann ich dann auch 10 bit Farbtiefe einstellen, was scheinbar über DVI nicht unterstützt wird.

    Das Farbmanagement in Grafikkartentreiber ist übrigens auch ausgestellt.

    Ich habe Monitor neu kalibriert, kann aber bei meiner aktuellen Zimmerbeleuchtung keinen vernünftigen Vergleich machen, d. h. ich muss bis morgen warten und nochmal bei Tageslicht vergleichen.

    Viele Grüße

    Frank
  • Ich habe jetzt nochmal einen Vergleich bei Tageslicht durchgeführt. Die Ausdrucke sind durchgänig zu warm in der Farbe (oder der Monitor zu kalt) mit verschiedenen Papiersorten.
    Wenn ich den Softproof mit Lightroom mache und die Farbtemperatur um ca. 2200 K erhöhe passt es insgesamt recht gut.
    Falls noch irgendjemand Hinweise liefern könnte wäre ich dankbar.

    Herzliche Grüße und frohes Fest

    Frank
  • ww_ww_
    edited Dezember 2015
    Hier  >> „Laden der Kalibrierungsdaten testen“ findest du eine Anleitung zum prüfen, ob das Betriebssystem tatsächlich mit dem Monitorprofil arbeitet. Der Monitoranschluss an DVI oder DisplayPort hat mit der Farbtemperatur nichts zu tun, nur mit der max. Auflösung, den übertragbaren Farben usw.

    Wenn alle Ausdrucke konstant zu warm erscheinen, kannst du die Variable „Monitor“ daran anpassen. Andreas Beitinger >> "Praktische Durchführung ..." emfiehlt eine Einstellung auf 5800 Kelvn (und auch damals die Fa. Quato). So arbeite ich seit langem.

    Ich kontrolliere die Farb-Bilder unter einer LED-Lampe mit tageslichtähnlicher Beleuchtung und beurteile die Wirkung von SW-Bildern zusätzlich mit "normalen" Glühbirnen. Dabei vergleiche ich die Bilder nicht mit dem Monitorbild und benötige kein farbrichtiges, helles Raumlicht, das meine Monitorhelligkeit unnötig hochtreibt. Die Monitorhelligkeit richtet sich nach der konstanten Raumhelligkeit - und nach persönlichen Vorlieben.
    Da Papier nur einen beschränkten Kontrastumfang wiedergeben kann, solltest du den Monitorkontrast beschränken. Ein guter Kompromiß ist z.B. 400:1  (bei dunklen Räumen = Leuchtkraft 80 cd/m² : Schwarzpunkt 0,2 cd/m² // bei hellen Räumen = 120 cd/m² : 0,3). Das erleichtert auch den Softproof.

    Überprüfe alle Manipulationen nie mit eigenen Fotos, sondern immer mit einem erprobten Testfoto, zu finden z.B. bei Keith Cooper Für Farbdrucke nehme ich z.B das „Datacolor Test Image“. Das zeigt nebenbei, ob SW-Bilder auch im Farbdruck farbstichfrei kommen - und ist ein prima Test für meine Papierprofile.
    Ich verlasse mich auf den Monitor, mache nur noch bei diffizilen Fotos einen Test und drucke ansonsten direkt auf A2. – Aber, viele Wege führen nach Rom …
    lg, Wolfgang
  • Hallo Wolfgang - vielen Dank für die vielen Hinweise - ich werde das alles ausprobieren. Viele Grüße Frank
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.