Tonen von Schwarzweiss-Fotografien?

edited März 2014 in Imaging-Workflow

Hallo! 

Bisher habe ich meinen Schwarzweiss-Fotografien via Druckertreiber des R3880 eine leichte Warmtonung zufügen lassen. Möchte das nun via Photoshop selber kontrollieren können. Unter anderem deswegen, weil ich vielleicht einmal ein (PDF-)Fotobuch drucken lassen möchte und es dann nicht zu umgehen ist, dass die Aufnahmen bereits getont sind.

Bei Tonen geht es bekanntlich um Nuancen und Photoshop bietet dazu viele Wege. Da das Rad nicht neu erfunden werden muss, erlaube ich mir, in die Runde zu fragen, welcher Workflow in Photoshop sich bewährt hat.

Am liebsten wäre mir ein Prozedere, um einerseits meine eigenen Prints (gedruckt auf Hahnemühle Photorag Baryta) zu tonen, andererseits aber auch, um einem Dienstleister standardisierte Bilddaten liefern zu können. 

Eignen sich das Duplex- oder das Triplexverfahren? Falls ja: gibt es standardisierte Farben für eine leichte Warmtönung (PANTONE Warm Gray 8 CVC ?), mit welchen auch ein Fotobuch-Dienstleister arbeiten kann und welches wären geeignete Duplexkurven? Oder reicht ein Warmfilter 85 (oder eine andere passende PANTONE-Farbe) in geringer Dichte und bei erhaltener Luminanz, bei welchem ich in den Maskenfülloptionen die tiefen Schatten und die Lichter, die ich ja nicht tonen will, ausblende?

Mir ist schon klar, dass es viele Versuche brauchen wird, um ein langfristig passendes Resultat zu haben. Ich stelle die Frage nach bewährten Techniken zum zarten Tonen von Schwarzweiss-Fotografien primär deswegen, um bekannte Anfängerfehler zu vermeiden.

Falls jemand Hinweise hat: Danke im Voraus!

Kommentare

  • edited März 2014
    Hallo Overland,

    der Gedanke, die Tonung nicht über den Advanced B&W-Modus zu steuern, sondern schon in der Datei zu verankern, ist sehr sinnvoll. Da Sie Sonderfarben wie Pantone ins Spiel bringen, ein wichtiger Hinweise:  Wenn Sie ein Bild in Schwarzweiss wandeln, nutzen sie Sie vermutlich das Menue Bild/Korrekturen/Schwarzweiss und regeln dann, welche Farben wie intensiv in Graustufen umgesetzt werden. In diesem  Menue gibt es unten eine Checkbox mit der Bezeichnung "Farbtonung". Bei Farbton gebe ich gerne den Wert 36 ein und bei Sättigung den Wert 5. Das ergibt eine dezente und dennoch unverzichtbare Tonung. Ausgangsfile ist dann eine RGB-Datei. Suchen Sie sich mal IHREN persönlichen Tonwert!

    Eine solcherart getonte RGB-Datei ist für jedes Fotobuch das ideale Ausgangsmaterial, denn die Druckmaschine wird im 4-Farb-Prozess gesteuert. Kommen Sie jedoch, wie oben erwähnt, mit Bildern, die im Duplex-Druck angelegt sind, muss der Drucker ein zusätzliches Farbwerk mit genau der gefinierten Pantone-Farbe einsetzen. Ist bezahlbar, aber garantiert nicht umsonst.

    Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter
    mit besten Grüßen
    Hermann Will

    PS: In der Vergangenheit wurden die FineArtPrinter-Portfolio-Beiträge sowie der Cover meist auch mit einer 5. Farbe gefahren, um Schwarzweiss im Duplex-Verfahren zu drucken. Erstmals haben wir nun FineArtPrinter 2/14 (erscheint am 28. März) mit hochpigmentierten Aniva-Farben gedruckt. Mit 4 Farben erzielten wir bessere Ergebnisse als bisher mit der ohnehin schion beeindruckenden Duplex-Qualität. Mehr:
    https://www.facebook.com/fineartprinter.magazin?ref=hl



  • Aniva hatte mein Arbeitgeber schon vor vielen Jahren im Programm. Ist für viele Zwecke die bessere Lösung. Dazu braucht man als Kunde aber einen Druckdienstleister mit speziellem Workflow und natürlich KnowHow.
    Gruß von
    Felix
  • Herzlichen Dank für die Hinweise!
  • Farbton 36 ergibt wirklich einen sehr angenehmen Warmton. Danke für den Hinweis. An Sättigung reichen mir bereits 2 % aus. Das Tonen führe ich indes nicht via "Bild/Korrekturen/Schwarzweiss -> Farbtonung" durch, sondern durch den Einsatz des Camera-Raw-Filters (neu in Photoshop CC). Diesen setze ich nach Abschluss der S/W-Umwandlung und der Bildbearbeitung ein (aber noch vor der Ausgabeschärfung) und führe dann via Camera-Raw-Filter die Teiltonung durch. 

    Vorteile: Lichter und Schatten können separat getont werden und es bleiben - wie von mir gewünscht - die hellen Lichter und tiefen Schatten ungetont. Schwachpunkt der Teiltonung via Camera-Raw ist, dass nicht definiert ist, welche Schatten- und Tiefenbereiche genau von der Teiltonung ausgespart bleiben. 

    Ich nehme an, es gibt wohl noch elegantere und vor allem besser kontrollierbare Methoden, um bei einer Teiltonung die ganz hohen und niedrigen Tonwertdichtebereiche auszusparen.   
  • Bezüglich des RGB-Farbraums bin ich skeptisch. Aus dem Dienstleistungsservice für z.B. Offsetdruck und auch Inkjet-Plakatdruck bin ich gewohnt, Dateien im CMYK-Farbraum abzuliefern. Ich glaube, das ist die sicherste Variante. Bei den meisten Dienstleistern ist aber auch angegeben, in welchem Farbraum gearbeitet wird und welches ICC-Profil man verwenden sollte.
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