Schärfeskript mit zusätzlicher Kontrastanpassung

edited September 2013 in Imaging-Workflow
Hallo Fineartprintergemeinde,
mir geistert schon seit einiger Zeit eine Idee durch den Kopf.
Leider bin ich mir nicht ganz im klaren darüber wie ich diese optimal umsetzen könnte.

Kurz zur grundlegenden Erklärung.

Ich habe vor etwa zwei Jahren das Schärfeskript für die 7D von Roberto erstanden.
Dieses habe ich dann nach kurzer Zeit erweitert, indem ich eine "weiße"
Standardumrahmung nach der Schärfung dem Bild zugeführt habe.

Nun habe ich mir gedacht; da man ja jedes Mal auch wieder den Kontrast anpassen muss; ob es dafür vielleicht einen Standardwert/ eine Standardanpassung gibt.

In der Kamera wird der Kontrast nach Vorgabe von Roberto um eine Stufe herabgesetzt.Also müsste es ja auch eine gleichbleibende Anhebung des Kontrastes in
Photoshop geben - eine feste Größe !


Nun wissen wir ja alle das Digitaleschärfe nur eine Anhebung der Mittenkontraste ist.
Wobei wir bei dem nächsten Problem wären.


Wann wäre ein Kontrast / eine Schärfe erreicht, der dem Kontrast / der Schärfung der Standarteinstellung in der Kamera entspricht?

Nur einmal angenommen ich würde ein Foto von einer Grautreppe mit der Standardeinstellung in der Kamera machen.
Danach ein Foto der Grautreppe mit der Einstellung für Robertos Schärfescript (Kontrast und Schärfe absenken).
Könnte
ich mir dann einfach ein Skript erstellen, indem ich die
Differenz zwischen beiden Grautreppen als anzuhebenden Wert einsetze?
Oder müsste ich die Grautreppe erst zuende schärfen und dann den Kontrast mit der Differenz angleichen?

Oder könnte es sein, dass man nur den Kontrast um den von Roberto vorgegebenen Wert herabsetzt, die Grautreppe abfotografiert, und das dann als auszugleichenden Wert für die Wiederherstellung vom Kontrast benutzt?
Habe ich vielleicht eine Möglichkeit übersehen?

Oder bin da grundsätzlich auf dem
Holzweg und es gibt gar keine Standardkontrasteinstellung / Wiederherstellung?

Grundliegend
habe ich natürlich überlegt, dass das Bildergebnis den Kontrast haben
soll, der eigentlich der Standardeinstellung in der Kamera entspricht.
Wie
vielleicht einige wissen, ist es nicht so einfach einen anständigen
Grundkontrast nach Benutzung des Schärfeskripts wiederherzustellen.
Und da man ja eh immer wieder die gleichen grundlegenden Schritte in der Bearbeitung macht liegt die Erstellung eines "Standardkontrastskripts" nahe.

Hat jemand eine Idee oder einen Tipp zur korrekten Vorgehensweise?

Gruß
Sven



Kommentare

  • Ist mein Gedanke zu abstrus?

    Gruß
    Sven

  • Ob die Gedanken abstrus sind, kann ich nicht sagen.
    Würden die Gedankengänge stimmen, hätte ich in den letzten Jahre aber einiges falsch gemacht.
    1. Die Anwendung des Schärfesciptes erfolgt als finaler Schritt.
    2. Eine Absenkung des Schärfewertes /Kontrastwertes in den Kameraeinstellungen betrachte ich als Richtwert, der m.E. auch davon abweichen kann. (Beispielsweise bei weniger kontrastreich abbildenten Optiken).
    3. Einen "Standardkontrast" kann ich mir nicht vorstellen, da der Bildkontrast bewust differenziert abgesenkt oder angehoben wird, um Bildcharakteristik/Bildaussge zu beeinflussen und mehr Einfluss hat, als ggf. z.B.eine  geringe "Unterschärfung. In so fern stellt sich mir  die Frage einer "Wiederherstellung des kamerainternen Kontrastes" nicht, zumal die Hersteller in dieser Beziehung  sehr unterschiedliche Wege gehen.(Von generell eher weich über differenziert härter bis kontrastreich)
    4. Frage: Wieso hat ein nachträglich angefügter weißer Rand Einfluß auf den Kontrast des vorher erstellten Bildes?
    Sollte aber im Nachhinein der Bildkontrast nochmals geändert werde, muß das innerhalb einer Auswahl
    vorgenommen werden, die den weißen Rand  AUSSCHLIESST.  Andernfall ginge die weiße Fläche bei der Beurteilung des Histogrammes mit ein. (Und bei der evntl. Anwendung der automatischen Kontrastfunktion ebenfalls)
    5.Ob die Methode mit der Grautreppe in der diskutierten Form irgend wie zielführend ist, kann ich mir nicht vorstellen.
    Vielleicht habe ich aber auch das Anliegen falsch verstanden.

    Peter Moche
     
  • edited September 2013
    Guten Tag Herr Moche,
    erst einmal danke für Ihre Antwort.

    Zu 1.

    Soweit mir bekannt benutzt man das Schärfeskript zum gleich am Anfang.
    Dann ggf.Rawschärfen z.B. mit Nik Raw sharpener.
    Bearbeiten und zum Schluß für die Ausgabe schärfen.
    Sollte dem wirklich nicht so sein bitte ich um einen Konkreten Hinweis.

    Zu 2.
    Man müsste sehr wahrscheinlich (wenn man es richtig richtig machen möchte) für jedes Objektiv und jede Blende eine Aufnahme einer Grautreppe machen, um einen Richtwert parat zu haben.

    Zu 3.

    Mit einem Standardkontrast meine ich einen Wert zu haben mit dem man dem Bild einen "Grundkontrast" mit auf den Weg gibt, mit dem man einen durchschnittlichen Kontrast erzeugt der dem Kontrast der "Standard Bildeinstellung" in der Kamera entspricht.
    Das Schärfeskript und die andere Kameraeinstellung verhindert ja in erster Linie nur die Schärferänder!
    Hat dann erst mal ja zum Nachteil das die komplette Kamerainternebildestetik verloren geht.
    Was ja aber nicht so schlimm ist, da man Möglichkeiten bekommt die man vorher nicht hatte.

    Es lässt sich ja im Schärfeskript auch der Kontrast einstellen!
    Daher habe ich an einen grundliegenden Standartkontrastwert gedacht.
    Sprich über z.B. eine Gratationskurve.

    Zu 4.
    Der weiße Rand wird natürlich beim bearbeiten ausgeschaltet(transparent geschaltet).
    Der Rand hat eine bestimmte Größe, die es ermöglicht aus der Nik software herraus die vorgegebenen Ränder optimal nutzen zu können.Nur eine Option.

    Zu 5.
    Mit welchen Mitteln könnte man sonst die Kontrastveränderung ermitteln?
    Vielleicht mit einem Testchart von der Druckerkalibrierung?

    Im Grunde genommen bin ich auf der Suche nach einer Möglichkeit eine kamerainterne Einstellung zu reproduzieren.
    Und das mit so wenig Klicks wie möglich mit geringstem Zeitaufwand.
    Das es weiche, harte, hohe, niedrige Kontraste gibt ist mir ja bewußt.
    Und das das Skript eben die Möglichkeit eröffnet von null Schärfe sich die gewünschte Schärfe hinzudrehen ist auch klar.

    Ich versuche es ja nur von der technischen Seite aus in Zahlen/ Werte zu fassen.Also ein Bild zu produzieren, das den Maximalkontrast / den feinsten Kontrast als Grundeinstellung beinhaltet.
    Das man dort auch wieder zwischen hart und weich zu entscheiden hat ist auch selbstverständlich.
    Ob das Bildergebnis Optisch dem Optimum entspricht sei mal dahingestellt.

    Hab ein wenig das Gefühl falsch verstanden worden zu sein.


    Gruß
    Sven


  • Hallo Sven,
    ich bin von meiner Vorgehensweise ausgegangen, die weitgehend aus den Vorgaben / Erfahrungen der Anwendungsbeschreibungen der Scripte beruht. 
    Ihre neuerlichen Ausführungen führen bei mir eher zu einem NICHTVERSTEHEN als zu einem FALSCHVERSTEHEN.
    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was z. B. bei der Anwendung des Schärfescriptes  Ihre Formulierung
    "... zum Nachteil das die komplette ""Kamerainternebildestetik"" verloren geht..." bedeutet.
    Ich habe leider im Moment nicht die Zeit, auf Ihre anderen Entgegnungen näher einzugehen. 
    Ich werde aber von Zeit zu Zeit mal nachsehen, welche Vorschläge von anderen Forenmitgliedern  kommen,
    die Ihnen ggf. weiter  helfen.

    Peter Moche 
  • Hallo Sven, 

    bei den Canon Kameras wirken sich die Einstellungen in der Kamera bezüglich Kontrast, Schärfe und Farbe, also die Picture Styles, nur auf die JPEGs und die Darstellung auf dem Kameradisplay aus.
    Zusätzlich werden die Picture Style Einstellungen im RAW vermerkt, aber nur vom Canon Rawkonverter Digital Photo Professional (DPP) ausgewertet.

    Vielleicht hilft Dir dieser Hinweis ja bezüglich Deiner Überlegung zum originalen Bildkontrast der Kamera.
    Capture One liefert Dir auch nur eine mögliche Interpretation der Bilddaten, die aber erheblich von der Canon Interpretation abweichen kann. Versuche einfach mal ein Bild in Capture One und DPP identisch zu entwickeln. 

    Ich habe mittlerweile davon Abstand genommen die Schärfe und den Kontrast gemäß den Angaben von Roberto zu verbiegen, da ich doch häufiger die JPEGs als "Kontaktabzüge" für Kunden benötige.

    Gruß
    Michael
  • Moin Michael,
    danke für Deine Antwort.
    Wenn ich das richtig verstanden habe wird das Raw nicht verändert!?
    Kann ich gerade leider nicht nachvollziehen.
    Wenn ich mir ein Raw in Capture One anschaue, sehe ich doch die fehlende Schärfe und den fehlenden Kontrast.

    Was meinst Du mit :

    "Zusätzlich werden die Picture Style Einstellungen im RAW vermerkt, aber
    nur vom Canon Rawkonverter Digital Photo Professional (DPP) ausgewertet."

    Heißt das, das die Einstellungen von Capture One nur im Bild übernommen werden, und als "normal" interpretiert werden, und in DPP dann zusätzlich bei den Reglern angezeigt werden?

    Dann muss ich mir wohl DPP erst einmal wieder installieren.


    Zu den Einstellungen die Roberto vorgegeben hat.

    Ich bin da wohl eher etwas konservativ, da ich mich an die Angaben von Roberto halte.
    Allerdings muss ich hinzufügen, ob es vielleicht möglich ist durch andere Grundeinstellungen in Capture One ein besseres / mir mehr zusagendes Ergebnis herausbekomme, da ich mit meinen erarbeiteten Ergebnissen seid einiger Zeit nicht mehr ganz zufrieden bin.
    Daher überlege ich seid geraumer Zeit an welcher Stelle im Workflow etwas zu verändern bzw. zu optimieren ist.
    Daher auch mein Gedanke mit den Kamerainternenteinstellungen.

    Ich denke Roberto hat sich bei den Grundeinstellungen etwas gedacht.Zumal er mit Sicherheit vielmehr Erfahrung und Wissen besitzt als ich das habe.
    Andererseits frage ich mich natürlich an welcher Stelle bei mir vielleicht ein Fehler im Workflow ist, oder ob bei mir das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
    Vielleicht bin ich auch überkritisch mit mir und meiner Arbeit.

    An dieser Stelle noch eine Frage an alle.
    Kann mir jemand Tutorials,Videos oder Bücher zum Thema Bildschärfung empfehlen?

    Gruß
    Sven

  • Hallo Sven,

    hier noch die Antwort auf Deine Frage:

    >>"Zusätzlich werden die Picture Style Einstellungen im RAW vermerkt, aber 
    >>nur vom Canon Rawkonverter Digital Photo Professional (DPP) ausgewertet."

    >Heißt das, das die Einstellungen von Capture One nur im Bild übernommen werden, und als >"normal" interpretiert werden, und in DPP dann zusätzlich bei den Reglern angezeigt werden?

    Nein, das heisst das Capture One die Picture Style Einstellungen einfach ignoriert. Egal welchen Stil Du einstellst, er wirkt sich nicht auf die Konvertierung mit Capture One aus.


    >Zu den Einstellungen die Roberto vorgegeben hat.
    >Ich bin da wohl eher etwas konservativ, da ich mich an die Angaben von Roberto halte.

    Ich hatte mit Roberto über das Thema schon mal diskutiert: http://forum.fineartprinter.de/discussion/comment/9658#Comment_9658

    Antwort von Roberto war: "… Bei den meisten Kameras wirken sich die Einstellungen auf die RAW-Files nicht aus, bei gewissen Panasonic Modellen z.B. schon, daher empfehle ich die Werte für Schärfe und Kontrast zurück zu nehmen …"

    Gruß
    Michael
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