Scanner für SW-KB-Negative

edited Dezember 2006 in Sonstiges
Ich möchte meine Sammlung von KB-SW-Negativen digitalisieren.

Zu 90% handelt es sich um T-Max400 Negative, die ich bisher auf maximal 50x60 cm vergrößert habe. Ich suche nun einen Scanner, der mir, wenn möglich, eine ähnliche Qualität des fertigen Bildes ermöglicht. Die bisherigen Informationen in gängigen Zeitungen gehen ja recht selten auf SW-Anwender ein.

Vielen Dank für mögliche Tipps.

Norbert

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Scanner für SW-KB-Negative

    Hallo Norbert,

    es gibt verschiedene gute Geräte, die in Frage kommen. Zuerst muss man sich im klaren sein, wie gross die Bilder im Endeffekt sein müssen, wieviel möchte ich für den Scanner ausgeben, muss der Scanner sehr schnell einlesen können und sollen auch noch andere Formate verarbeitbar sein?

    Der KonicMiolta Elite 5400 II ist sicherlich kein schlechtes Gerät und hat wahrscheinlich das beste Preis-Leistungsverhältnis. Die Scanqualität ist gut bis sehr gut.
    Der Nikon CoolScan 5000ED ist einiges teurer und ist bei gleicher Qualität etwas schneller.
    Besser sind nur noch die Imacongeräte, die aber den preislichen Rahmen des Durchschnittsanwender meist sprengen.

    Deine SW-Negative solltest Du übrigens immer farbig, im RGB-Modus scannen, da der Scanner somit die grösste Information herauslesen kann, anschliessend in Graustufen umwandeln und dies nach Möglichkeit im 16-Bit Modus und einer guten Scansoftware, wie Silverfast. Keine speziellen Rauschunterdrückungssystem aktivieren, bei Multi-Sampling genügt meist schon 4-fach und vor allem keine ICE-Funktionen, wie Staub und Kratzer oder Farbrestaurierung, dies geht alles auf Kosten des Schärfeeindrucks.


    Gruss,

    Roberto
  • edited Januar 1970

    Re: Scanner für SW-KB-Negative

    Hallo,

    auch wenn zu diesem Thema schon länger nichts mehr geschrieben wurde, will ich kurz meine aktuellen Erfahrungen hierzu beschreiben.

    Auch ich habe Unmassen SW-KB-Negative, die sich in den letzten 30 Jahren angesammelt haben und die bis zu meinem ersten Farbfilm (vor ca. 15 Jahren mit der Geburt der Kinder) einen großen Teil meines fotografischen Tuns darstellen.

    Immer wieder hatte ich mir vorgenommen, in der Dunkelkammer über Winter diese alten "Schätze" zu heben, aber ich bin in der Dunkelkammer kein Massenerzeuger, so dass zwar viel Zeit wegging, aber immer noch gut 20.000 Negative der Sichtung und ein nicht unbeträchtlicher Teil zur Vergrößerung ansteht.

    Daher suche ich schon lange eine Möglichkeit, die SW-KB-Negative in guter Qualität, aber mit vertretbarem Zeitaufwand zu digitalisieren, wobei ich die besten Bilder nach wie vor in der Dunkelkammer abziehen werde.

    Seit Mitte der vergangenen Woche habe ich nun meinen vierten (!) Scanner. Bei eBay habe ich für 140 € einen Polaroid Sprintscan 35plus ersteigert, der mir SW-Scans in bisher nicht erreichter Qualität liefert und zudem maximal einfach zu bedienen (Ansteuerung über VueScan) sowie richtig schnell (Scan mit 2.700 dpi deutlich unter 30 Sekunden).

    Daher hier meine SW-Erfahrungen mit meinen anderen Scannern:

    - Nikon Coolscan V (14-Bit - 4.000 dpi - Filmscanner)
    Ein hervorragender und schneller Scanner, der aber in meinen Augen wirklich nur ein DIASCANNER (Dias und chromogene SW-Filme) ist. SW-Negative sind unglaublich körnig, bei geringen Schäden nahezu nicht mehr zu gebrauchen (jedes Staubkorn wird heraus gearbeitet). Auch Farbnegativfilme haben eine starke Körnigkeit, die dann zudem den Farbeindruck stark beeinträchtigt.
    ---> Nur zu verwenden für Dias und chromogene SW-Filme, die allerdings richtig gut werden.

    - Heidelberg Saphir Hires (14-Bit - 3.048 dpi in der Mitte / sonst 1.220 dpi - Fachbett)
    Ein sehr, sehr guter Flachbettscanner (400 € in 2004 bei eBay), der wohl nahezu alle aktuellen Fachbettscanner in den Schatten stellen dürfte (Epson 4870 habe ich im Vergleich gesehen - ein riesiger Unterschied in Schärfe, Tonwertumsetzung und Farbtreue - Microtek habe ich nicht probiert). Dieser Flachbettscanner löst tatsächlich die nominale Auflösung auf (gemessen mit USAF-Chart). Betrieben mit Linocolor (meiner Meinung an diesem Gerät deutlich besser als Silverfast, das ich auch länger genutzt habe) erzeugt er von allen Vorlagen sehr gute Bilder. Für Kleinbildvorlagen ist mir die Montage auf dem Flachbett zu umständlich und zudem ist das Gerät kein Sprinter, was bei höherem Durchsatz schon stört.
    ---> Hervorragend geeignet zum Scannen meiner Mittelformatvorlagen, die eine phantastische Qualität haben (ich habe hier einen kornlosen Drück in 120x120 cm hängen). Für kleinere Vorlagen und Aufsicht nur begrenzt sinnvoll einsetzbar.

    - Heidelberg Linoscan 1450 (14-Bit - 1.200 dpi - Fachbett)
    Trotz seiner begrenzten Auflösung an Newcolor 5000 betrieben ein sehr guter Scanner, wenn man seine Begrenzungen respektiert. Ich habe ihn vor allem gekauft (wieder eBay - diesmal 180 €), um Aufsichtvorlagen bzw. Kontaktabzüge zu scannen. Das Gerät löst nach meiner Messung die nominale Auflösung locker auf. Es ist sehr, sehr schnell (überhaupt kein Vergleich zu den Epson-Geräten) und liefert (nach Kalibrierung) sehr farbtreue und scharfe Bilder.
    ---> Mein Gerät für Aufsichtvorlagen und Kontakte.

    ...und nun: mein "neuer" Polaroid Sprintscan 35Plus (12-Bit - 2.700 dpi - Filmscanner)
    Ein nicht mehr taufrisches Modell - aber für meine SW-Anforderungen erste Sahne. Auch dieser Scanner löst seine Nominalauflösung locker auf. Der wesentliche Vorteil ist aber die (insbesondere im Vergleich zum Nikon) sehr weiche Beleuchtung. So verbleiben trotz schrarfer Scan kaum sichtbare Kratzer und Störungen. Bei Verwendung mit Vuescan ist eine Kalibrierung möglich, die sich bei dieser Lichtquelle (Alterung) auch empfiehlt. Die SW-Scans haben sehr harmonische und dem Augeneindruck entprechende Tonwertumsetzungen und sind bis in in die Ecken scharf (große Schärfentiefe). Auch Farbnegative haben schön geschlossene Farbflächen - selbst bei höherempfigndlichen Filmen. Zudem ist er wie schon gesagt einfach zu bedienen und richtig schnell.
    Einen Mangel habe ich direkt behoben. Der Originallüfter ist derart laut, dass das Gerät hinter einer Schallisolierung betrieben werden müßte. Nach einem einfachen Tausch ist fast Ruhe. Schön ist die Tatsache, dass die Scannerlampe für 3-4 € (eine handelübliche, kleine Neonröhre!) nachgekauft und mit einem Handgriff ohne iregndeine Schrauberei getauscht werden kann.
    Ich habe von meinen alten Ilford HP5-Negativen (von 1980 - 400 ASA) sehr schöne Scans gemacht, die sich problemlos mit meinem Epson 2100 auf Din A3+ vergrößern liessen.
    ---> Optimales Gerät für SW-KB-Scanns, solange keine Bereitschaft besteht mehrere tausend Euro für ein High-End-Gerät (das sicherlich in den Ergebnissen besser, aber auch mehrfach langsamer ist. Für Farbnegative sehr gut geeignet, obwohl ich hier mit Linocolor (mit mehr Zeitaufwand) eher bessere Ergebnisse erhalte.

    FAZIT:
    Nach mehreren Jahren mit vielen Versuchen habe ich eingesehen, dass es - ohne eine sehr erhebliche Investition - nicht den einen, idealen Scanner gibt, der verschiedene Vorlagen und Formate gleichermaßen zur Zufriedenheit bewältigt. So habe ich nun zwar 4 Geräte neben meinem Rechner stehen, erreiche aber schnell und mit hoher Konstanz sehr ansprechende Ergebnisse.

    Soweit zu meinen Scanner-Erfahrungen,

    Jens
  • edited Januar 1970

    Re: Scanner für SW-KB-Negative

    Hey

    Meine Erfahrungen mit dem Minolta Dual Scan 3 sind sehr gut. Er schaft eine Auflösung wie der Polaroid Sprintscan 35Plus von Jens und iast auch net mehr so tau frisch. Für den Scan von richtigen SW Negativen würde ich einen Nikon nicht empfehlen. Das liegt daran das der Nikon als Lichtquelle LEDs benutzt. Diese unterstützen das Filmkorn und dadurch wird es im Scan sehr stark sichtbar. Minolta verwendet in seinen Scannern einen Weiße Triposphor-Leuchtstofflampe als Lichtquelle. Dadurch wird beim Minolta das Filmkorn nicht so sehr hervorgehoben. Da ist der Minolta wie der Polaroid.

    Bei einem SW Film kann das ICE nicht angewendet werden, da der SW Film das Infrarot Licht nicht reflektiert sondern durchläst.

    Norbert für Deine Scanns würde ich Dir keinen Nikonscanner empfehlen. Vielleicht eher einen gebrauchten Minolta aus der Bucht. Bei den Minoltas würde ich Dir zum Dual Scan 3 oder 5; DiMAGE Scan Elite 5400 II oder den DiMAGE Scan Multi PRO. Wo bei der DiMAGE Scan Multi PRO auch für Mittelformatnegative nutzbar ist. Leider bekommst Du die Minoltas nur per Ebay oder gebraucht (eventuell hat auch ein Händler noch ein unverkauftes Gerät auf Lager).

    Fabnegative wie auch Farbdias besitzen kein Körn. Sie sind chemisch anders auf gebaut. Mann spricht hier auch von Farbwölkchen (so ist auch der Ilford XP2 und der Kodak BW4000 aufgebaut. Das Rauschen was aus einem Scann zu sehen ist ist das selbe Rauschen welches bei einer digitalen Kamera entsteht.

    Viele Grüße
    Stefan
  • edited Januar 1970

    Re: Scanner für SW-KB-Negative

    >Dadurch wird beim Minolta das Filmkorn nicht so sehr hervorgehoben<

    Möglich, aaaaber :-), hast du mal den Scan eines sw Kleinbild Negativ, gescannt mit einem Imacon, angeschaut ? Dann ist dir bestimmt das deutliche Hervortreten des Filmkorns aufgefallen...und nu ? Imacon gelten als sehr gute Scanner, nicht zu vergleichen mit den üblichen KB Scans.
    Ob also diese Charaktristik (Korn) einzig den Lampen zuzusprechen ist, ist so sicher nicht. Ich vermute das der Dichtefaktor dabei auch eine wesentliche Rolle spielt...
    Grüsse
  • edited Januar 1970

    Re: Scanner für SW-KB-Negative

    Helumt du vergleichst da Äpfel mit Birnen.
    Der Imacon spielt in einer ganz anderen Liga. Korn hat nichts mit der Dichte zu tun. Wenn die Dichte eines Scanners nicht ausreicht werden die Schatten nur noch schwarz und die Lichter weiss.
    Das Licht der LEDs (bei Nikon) ist ein gerichtes Licht welches sich am Filmkon in alle Richtungen reflektiert. Dies ist der Grund warum bei den Nikon Scannern echte SW Filme sich meist oder fast immer schlechter scannen lassen als mit anderen Filmscannern.
    Der Imacon Scanner arbeitet in einem anderen Scannverfahren als die obigen Filmscanner. Der Imacon ist eher mit den Trommelscannern verwandt als mit den obigen Filmscannern. Aber das er die besten Ergebnisse bringt dem stimme ich ohne Bedenken zu. Leider ist er auch extrem teuer.

    Viele Grüße
    Stefan
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