Scannen von Dias und Negativen mit der DSLR?

Unbekannt

Hallo zusammen,
ich hab nun schon das eine oder andere Dia-Magazin gescannt, manche auch mehrmals (learning by doing...). Bisher nutze ich den DigitDia 5000 und als Software Silverfast.

Nun frag ich mich, wie man Negative - qualitativ hochwertig - scannen kann. Hat schon jemand versucht, die Negative mit einer aktuellen professionellen DSLR (D3 S oder neuere Modelle) und einem Balgen abzufotografieren? Früher gab es sicher Probleme bei der Auflösung, der Farbtiefe, etc. aber inzwischen sind die Sensoren ja besser geworden. Sind sie schon gut genug? Gibt es physikalische Grenzen, weshalb diese Methode vielleicht auch zukünftig ungeeignet sein wird?

Die Silverfast-Software zur Umwandlung der Negative könnte man vielleicht weiter einsetzen, aber ich will nicht alle Negative rahmen....

Bin sehr gespannt!

ww_

Re: Scannen von Dias und Negativen mit der DSLR?

kurze Antwort:
a) Negative zerschneiden, rahmen und scannen wie gewohnt
b) oder Dienstleister beauftragen

ziemlich lange Version - und erstmal die eigenen Versuche:
>> Scan von einem einzelnen gerahmten Dia (würde auch mit Streifen und bei Negativen funktionieren, bei Color-Negativen jedoch nur mit Scanner - so am Artikelende http://www.scantips.com/es-1.html )
a) mit Nikon LS 2000 (alter SCSI-Scanner unter Win7 64bit mit Vuescan)
b) mit Nikon D800 + altem Hama-Diaduplikator (T 35 mit Ausschnittsvergrösserung) + Selbstbau-Halter (Streuscheibe), Blitzlicht (Kabel, TTL)
c) mit D800 + altem modifizierten Balgen + Vergrößerungsobjektiv (Nikkor EL 2,8/50mm aus der Duka-Zeit)
Ergebnis:
a) Nach erfolgreichem Start (Filmscanner starten, etwas warmlaufen lassen, Rechner neu starten wg SCSI) funktionierte der LS 2000 sehr zuverlässig (inkl. Mehrfachscan zur erweiterten Tiefendurchzeichnung).
>> Auflösung 2700 dpI = 9-10 MB große Datei, Scan von sogen. Highspeed-Diafilm (400 ASA ! ) = ausgeprägtes Filmkorn
b) Nach dem Aufbau (Stativ, Kamera mit Duplikator + Dia korrekt positioniert + Halter/Streuscheibe + Blitz auf 2. Stativ) war es einfach.
>> endgültige Datei war mehr als 3x so groß, aber nicht schärfer, sondern eher weicher ...
>> Das konnte ich mir nicht erklären und habe den Versuch anderntags wiederholt. Die Schärfekontrolle nun mit Lifeview zeigte einen Fokus-Shift = unbrauchbar (durch die eigentlich praktische Dia/Bildhalterung [fester Abstand zwischen Kamera, Objektiv und Diahalter] braucht - und kann - man im Gegensatz zum Balgengerät nicht feinjustieren).
c) Komplizierter Aufbau (Stativ, Kamera, Balgen, Vergrößerungsobjektiv, aber ohne stabile Diahalterung) = eigentlich vielversprechender Versuch entnervt abgebrochen.

und die Theorie:
>> eine Übersicht zu verschiedenen Artikeln http://scanmagazin.org/tipps-tutorials/tutorials/dias-per-dslr-abfotografieren.html
>> zum Thema Bildgröße und Auflösung http://www.scandig.eu/BildgroesseAufloesung.html
>> zum Thema Scanauflösung und Dateigröße http://www.filmscanner.info/Bildgroessen.html
= Im Vergleich zum DigitDia (mit 4000 dpI nominell) lohnt sich das Abfotografieren per DSLR (wie bereits oben: keine Color-Negative) erst ab einer Sensorleistung von > 20 MB (inkl. hervorragendes Objektiv und stabile Kopiereinrichtung).
>> Filmscanner vs umgebauter Diaprojektor + DSLR http://www.moppedcafe.de/fotoseiten/dias_digitalisieren/dias_abfotografieren.html oder http://foto.beitinger.de/dias_digitalisieren/bildqualitaet.html
= Vergleichsfotos mit besseren Ergebnissen der Filmscanner / dagegen ist die Kombi Projektor/DSLR schneller
weitere Links http://photo.net/film-and-processing-forum/00Y3aD oder http://www.diyphotography.net/scan-your-old-film-for-the-cost-of-a-happy-meal?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed:+Diyphotographynet+(DIYPhotography.net+-+Photography+and+Studio+Lighting) mit weiteren Hinweisen
>> zum Schluss noch eine professionelle Lösung http://www.scantips.com/es-1.html oder etwas simpler http://www.wired.com/gadgetlab/2010/07/scan-old-negatives-with-a-dslr-and-toilet-paper-tubes/

lg Wolfgang