Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Habe mal einen kleinen Test gemacht und einen Barytabzug aus der Dunkelkammer (Kentmere Fineprint VC) und ein Hahnemühle Fineart Baryta 325 (aus dem Epson 3800) auf die sonnige Fensterbank gelegt - eigentlich, um die Haltbarkeit der Pigmenttinte (Ultrachrome K3 von Epson) bzw. des Bildsilbers zu "testen". Nach rund 3 Monaten mit gemischtem Wetter (es war zwischendurch auch lange bewölkt) habe ich nun festgestellt, dass sowohl Silber als auch Pigmenttinte sich kein bisschen verändert haben. Sie sind nicht blasser geworden. Das ist die gute Nachricht. Aber der Papierträger des Hahnemühle Fineart Baryta 325 (A3+) ist deutlich vergilbt. Das enttäuscht mich bei diesem teuren Papier nun doch. Was hilft Tinte, die 70 oder 100 Jahre hält, wenn der Papierträger viel zu schnell aufgibt?
War der Test zu brutal? Pastellzeichnungen von Toulouse-Lautrec im Museé d'Orsay in Paris waren nur in abgedunkelten Nischen mit ganz wenig Licht zu bewundern, weil da offensichtlich möglichst auch wenig UV-Licht drauffallen soll ... Nicht dass ich mich jetzt mit diesem genialen Impressionisten vergleichen möchte, aber:
Hat jemand diese Erfahrung auch schon gemacht? Gibt es Papiere (Epson?), die da stabiler sind? Das Hahnemühle war mir nach einigem Probieren das Liebste, weil der Papierton, der Glanz und die Struktur am ehesten einem echten Barytpapier aus der Dunkelkammer entsprechen und ich es ausschließlich für Schwarzweiß-Prints verwende.
Epson ist ja ein Hersteller von Druckern, Scannern usw. Ich vermute mal, dass die ihr Papier irgendwo zukaufen und nur "labeln" lassen, d.h. es mit "Epson" beschriften. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts, wenn die Qualität erstens stimmt und zweitens immer gleich bleibt.
Danke für Erhellendes.
Gruß, Dietmar
www.abcdesign.at
War der Test zu brutal? Pastellzeichnungen von Toulouse-Lautrec im Museé d'Orsay in Paris waren nur in abgedunkelten Nischen mit ganz wenig Licht zu bewundern, weil da offensichtlich möglichst auch wenig UV-Licht drauffallen soll ... Nicht dass ich mich jetzt mit diesem genialen Impressionisten vergleichen möchte, aber:
Hat jemand diese Erfahrung auch schon gemacht? Gibt es Papiere (Epson?), die da stabiler sind? Das Hahnemühle war mir nach einigem Probieren das Liebste, weil der Papierton, der Glanz und die Struktur am ehesten einem echten Barytpapier aus der Dunkelkammer entsprechen und ich es ausschließlich für Schwarzweiß-Prints verwende.
Epson ist ja ein Hersteller von Druckern, Scannern usw. Ich vermute mal, dass die ihr Papier irgendwo zukaufen und nur "labeln" lassen, d.h. es mit "Epson" beschriften. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts, wenn die Qualität erstens stimmt und zweitens immer gleich bleibt.
Danke für Erhellendes.
Gruß, Dietmar
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Kommentare
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Hallo Dietmar,nur zur Kontrolle, schau dir bitte mal beide Seiten des Baryta an, ist nur eine Seite vergilbt oder tatsächlich beide ?
Welche Seite wenn nur eine Seite ?
Gruß
Hahnemühle FineArt GmbH
i.A.Oliver Scheithauer
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Hallo Oliver!Auf die Rückseite hatte ich nicht geguckt. Diese ist aber unverfärbt.
Nur die Vorderseite ist gelblich verfärbt. Und zwar dort, wo keine lichtdichte Abdeckung drüber war. Da leidet irgendeine Beschichtung unter Licht, und zwar ziemlich schnell. Und das sollte nicht sein. Es war auch mit ein Grund, auf hochwertiges Papier und Pigmenttinten umzustellen, um keine sichtbaren Beeinträchtigungen zu haben. Beim Verkauf der Fineart-Prints ist es nämlich nicht lustig, wenn die Kunden noch zu meinen Lebzeiten :-) kommen und reklamieren, wo ich ihnen vorher eine entsprechende Lebensdauer der Prints zugesagt habe.
Beim alten chamois-farbenen Agfa-Baryt-Papier in der Dunkelkammer habe ich den Effekt sehr wohl geschätzt, aber er war von Anfang an so und hat sich über die Jahre kein bisschen geändert.
Was kann die Ursache sein? Es ist ja ein sehr teures Verfahren, hochwertige Prints zu erstellen - über 4 Euro für ein Blatt Papier plus Tinte plus Geräteanschaffungen. Endlich war ich von einer Gerät-Tinte-Papier-Kombination absolut fasziniert und überzeugt, die der Dunkelkammer sogar überlegen ist. Und nun das ...
Danke für hilfreiche Auskünfte. Übrigens finde ich es gut, dass hier von Hahnemühle mitgelesen wird. Wenn dann auch noch Konsequenzen gezogen werden und den Kunden damit geholfen wird - umso besser.
Gruß, Dietmar
www.abcdesign.at
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Hallo Dietmar,Also ok, dann ist es nicht wie du geschrieben hast "Papier hält nicht lange" weil das Papier ist i.O. wie du ja schreibst sondern nur eine Reaktion der Beschichtung mit irgendwas.
Das Papier ist nach wie vor wie immer von Hahnemühel archivfest, es wird nach DIN und ISO hergestellt und hat die höchste Lebensaltersklasse die es gibt (ca. 1000 Jahre).
Du hast ein Papier abgedeckt ? Womit ?
Es gibt zwei Möglichkeiten die bekannt sind (ja man kennt das und es betrifft nicht nur Hahnemühle auch die anderen FineArt Papiere sind betroffen)
1. Möglichkeit
die Schicht reagiert mit Weichmachern, nicht ph- neutralen Materialien oder ähnliches, daher schreiben wir von Hahnemühle auch in die Beipackzettel das dieses unbedingt vermieden werden muss.
Hier kann z.B. ein neu gestrichener Raum der Grund sein, ein Regal in der Nähe das lackiert wurde, neuer Fussboden, Mittel in der Klimaanlage, Folie auf dem Druck u.s.w.
2. Möglichkeit
Du hast die Papiere direkt in die Sonne gelegt, das geht eigentlich garnicht.
Optische Aufheller reflektieren die UV Strahlung und lassen uns daher optisch das Papier heller sehen als es tatsächlich ist.
Aber genau diese Aufheller verlieren im Laufe der Zeit Ihre intensität und "zerfallen".
Hierzu siehe bitte die Stellungnahme von Hahnemühle über optische Aufheller.
www.hahnemuehle.de --> Info/Presse
Man kann leider nicht berechnen unter welchen Bedingungen und Umgebungen und in welcher Geschwindigkeit dieses passiert.
Es wird also irgendwann dazu kommen, das die hochweißen Papiere auch optisch wieder Naturweiß sind.
Was jedoch bei deinem Test passiert ist lässt sich aus der Ferne schwer sagen, ich würde auf Grund der von dir gesagten Vergilbung auf Theorie 1 tippen.
Generell gilt für alle FineArt Papiere:
Behandeln wie ein Kunstpapier - nicht wie ein Fotopapier
Nicht direkt in die Sonne
Nicht in Kontakt mit PH-agressieven Materialien (säurehaltig)
Nicht in Kontakt mit Weichmachern (z.B. in vielen Folien und Mappen)
Gruß
Hahnemühle FineArt GmbH
i.A.
Oliver Scheithauer
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Dann bin ich ja einigermaßen beruhigt. Wenn die optischen Aufheller irgendwann zerfallen sind und das Papier naturweiß ist, aber nicht mehr weiter abdunkelt/vergilbt. Noch kann ich damit leben. Nur wenn das der Anfang eines Vergilbungsprozesses wäre, der noch lange nicht zu Ende ist, dann wäre es beunruhigend.Im Raum wurde in den letzten rund 9 Jahren weder baulich noch möbelmäßig etwas verändert. Abgedeckt wurde ein Bereich des Papiers mit archivfestem Passepartoutkarton (die Vierecke, die übrigbleiben, wenn man einen Passepartout ausschneidet :-).
Danke für die Info. Meine Begeisterung für dieses Papier wird also bleiben. Zusammen mit SilverEfex und meinem Bildarchiv werden da noch viele tolle Bilder geprintet werden.
Gruß, Dietmar
www.abcdesign.at
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Wie gesagt das sind drei verschiedene Dinge die oft vertauscht werden.Ich denke es sind NICHT die Aufheller - aber kannst du uns bitte das Muster mal zusenden ?
Man kann nicht feststellen was genau dazu geführt hat - aber wir können vielleicht schon sehen was passiert sein könnte.
Zu mir
Hahnemühle FineArt
Oliver Scheithauer
Hahnestrasse 5
37586 Dassel
Gruß
Hahnemühle FineArt GmbH
i.A.Oliver Scheithauer
Re: Hahnemühle Fineart Baryta 325 - Verfärbung
Hallo Andreas,bitte nicht Haltbarkeit des Papieres mit Haltbarkeit der Drucke vermischen.
Das Papier ist nach DIN mehrere hundert Jahre haltbar - Archivfest eben.
Der Druck ist haltbar was die Tinten in kombination mit Papier hergibt, eben bei FA Baryta mehr als 50 Jahre.
Auch das sind also zwei verschiedene Angaben.
Gruß
Oliver