Ernsthaft: Heute noch mit Epson 2100 anfangen?

edited August 2008 in Druckerhardware / Epson
Ernst gemeinte Frage:
Kann man heute noch mit einem Epson 2100 anfangen, um erste Erfahrungen mit einem "besseren" Drucker zu sammeln, wenn die Euros für etwas "Besseres" fehlen?
Ich habe ein ganz gutes Angebot (rd. 100 Euro) für einen gebrauchten, der kaum eingesetzt worden ist. Eigentlich wollte ich ja gern einen Epson 3800 haben, aber der Einstieg ist mir einfach zu teuer.
Soll ich's machen oder doch noch ein Jahr warten (Frust)?

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Ernsthaft: Heute noch mit Epson 2100 anfangen?

    Hallo Orang,

    ich kann Dir zwar nur von meinen Erfahrungen mit dem 2100 und dem 3800 berichten und was ich in Deiner Situation tun würde. Aber vielleicht hilft Dir dies etwas weiter.
    Zunächst hatte ich einen Epson 1270. Dann hatte mir mein Mann einen Epson 2100 geschenkt, den ich original verpackt in die Ecke stellte. Ich hatte einfach keine Zeit, mich mit ihm zu beschäftigen. Deshalb blieb der 1270 weiter in Betrieb. Dann hatte sich mein Mann selbst einen 2100 zugelegt, und seine Ergebnisse veranlassten mich, meinen 2100 weiter in der Ecke zu belassen.
    Im Januar 2007 hatte ich mir dann den Epson 3800 zugelegt, mich in ihn eingearbeitet und den 1270 ausrangiert. Mein 2100 war immer noch original verpackt in der Ecke.
    Da ich Einladungs- und Grußkarten gerne mit meinen Fotos gestalte und als A6 drucke, und der 3800 dafür und für Text-Dateien doch etwas überdimensioniert ist, hatte ich zusätzlich für diese Zwecke dann endlich meinen 2100 in Betrieb genommen. Für die Erstbestückung musste ich neue Tinten kaufen.
    Obwohl ich durch die Zusammenarbeit mit dem 3800 und durch reichliches Literaturstudium mit ICC-Profilen und Drucker-Einstellungen vertraut bin, ist es mir nicht gelungen, mit dem 2100 für mich akzeptable Ergebnisse zu bekommen. Mein 2100 steht nun wieder in der Ecke.
    Die Ergebnisse mit dem 2100 waren Klassen schlechter als die mit dem 3800. Das Problem ist ein Magenta-Stich, den ich nicht beseitigen konnte. Leider kann ich nicht beurteilen, ob der 2100 bei optimaler Einstellung die Qualität des 3800 überhaupt annähernd erreichen kann, oder ob ich den 2100 einfach nicht bedienen konnte. Wenn ich meinen 2100 sofort in Betrieb genommen hätte, ich denke, ich wäre verzweifelt und hätte ernsthaft überlegt, wieder in die Dunkelkammer zu gehen.
    Wenn Du mit dem 2100 zu Üben beginnst und später auf den 3800 umsteigst, dann ist das - vorallem im SW-Bereich - wie im Paradies, wie eine Erlösung.
    Ich weiß nicht, welche Erfahrungen Du mit Fotodruckern hast. Aber ich denke, mit dem 2100 zu üben ist besser als nicht zu üben. Allerdings wird es nicht einfach zu beurteilen, ob ein Ergebnis den Erwartungen deshalb nicht entspricht, weil es der Drucker nicht besser kann oder weil Du noch nicht genügend geübt hast.
    Aus Kostengründen wirst Du sicher nicht im Format A3 oder A3+ üben, sondern maximal in A4. Wenn es Dir nur um das Üben geht und nicht darum, das eine oder andere Bild doch im Format A3(+) zu drucken, dann kann es auch ein günstiger A4-Drucker sein.
    Wenn ich in Deiner Situation wäre und schon jetzt A3+-Bilder möchte, ich denke, ich würde die Herausforderung annehmen und auf dem 2100 üben, wohl wissend, dass man das Ende der Fahnenstange nicht erreichen kann. Aber ich würde versuchen, die Fahnenstange so hoch wie möglich zu erklimmen.

    Viele Grüße
  • edited Januar 1970

    Re: Ernsthaft: Heute noch mit Epson 2100 anfangen?

    Nunja den 2100 mit dem Druck des 3800 zu vergleichen passt ja auch nicht ganz zusammen.

    Der 2100 war mal "state of the art" und bot ein überzeugendes Druckergebniss im Gegensatz zu vielen anderen Druckern da er sozusagen der erste richtige FineArt Drucker nach dem 1270 war.
    Das der 1270 andere Bilder druckt als der 2100 ist auch klar, 2 verschiedene Tinten und UV bzw. pigmentierte Tinten wie sie der 2100 hat, haben nie den gleichen Farbraum wie die wasserbasierende nicht haltbare Tinte des 1270.
    Da gab es auf einmal etwas weniger Farbraum und die Drucke waren nicht so leuchtend wie früher auf den reinen Fotodruckern (1270).
    Hier fingen dann auch viele erst an Farbmanagement zu verwenden.


    Wenn du dann die nächste Tintengeneration im 3800 nimmst hast du wieder neue Vorteile die bei den alten Druckern halt noch garnicht gelöst waren.
    Z.B. verschwindet mit der K3 Tinte im 3800 das Bronzing was beim 2100 noch vereinzelnt auftrat auf glänzenden Papieren.
    Auch hat der 3800 bereits 3 Schwarzpatronen im Gegensatz zu dem 2100 was zu vielfach besseren s/w Drucken führt.

    Die Umrüstung auf ein reines S/W Modell beim 2100 wurde seinerzeit geren durchgeführt um vernünftige s/w Bilder zu drucken.
    Mittlerweile finde ich (und viele andere deren Meinung ich mitbekomme) das die Umrüstung der neuen Drucker überhaupt kein Sinn mehr machen, da die drei Schwarzpatronen ein vernünftiges s/w drucken können.

    Für den Anfang ist der 2100 sicher der günstige beste Weg, aber wie schon Gerwa geschrieben hat, der 3800 spielt einfach in einer ganz anderen Klasse.

    Gruß Oliver
  • edited Januar 1970

    Re: Ernsthaft: Heute noch mit Epson 2100 anfangen?

    Hallo Orang,

    ich nutze den Epson 2100 seit vielen Jahren mit sehr ordentlichen Ergebnissen.

    Ich bin schon der Meinung, dass er auch heute noch seine Berechtigung hat - wenn man seine Grenzen (matte Papiere) beachtet und ihn vernünftig einstellt.

    Wenn keine Zusatzkosten entstehen sollen, lassen sich in Farbe mit den bei Epson herunter zu ladenden Profilen sehr ansprechende Drucke erzielen und für Schwarz-Weiss klappt dies mit QTR (QuadToneRip - ebenfalls kostenlos zu laden) ebenfalls sehr gut.

    Ich persönlich habe natürlich über die Jahre viel rumprobiert und erreiche heute in Farbe mit eigenen Druckerprofilen (Silverfast-Druckerprofilierung) und QIMAGE in Farbe und BOWHAUS OPEN PRINT MAKER in Schwarz-Weiss richtig gute Ergebnisse. SOLANGE ICH BEI MATTEN PAPIEREN BLEIBE (gut und kostengünstig - Epson Archival Matte Papier / sehr gut und sehr teuer - Hahnemuehle PhotoRag)!

    Mich persönlich halten mehrere Dinge seit Jahren (seit der 2400er und 4800er herauskam) von einem Umstieg ab:
    - Ich kenne meinen "Workflow" und habe viel Zeit in die Optimierung gesteckt.
    - Auch wenn mit glänzenden Papieren ein echter "Aha-Effekt" da ist, sind matte Drucke oftmals einfach angenehmer zu betrachten (Lichtreflexe usw) und in der Qualität gar nicht übel (ich vergleiche sie öfter mit eigenen SW-Baryt-Abzügen bzw. meinen Ilfochromes).
    - Für mein Druckaufkommen reichen die 17 ml grossen Patronen schon aus - auch wenn größere und kostengünstigere wünschenswert wären - aber ich drucke auch nicht alles, was ich fotografiere!

    Interessant ist der 3800 im Vergleich ganz sicherlich wegen seiner parallel installierten Photo- und Matt-Schwarz-Patronen, seiner deutlich größeren Tintentanks und dem besseren Druck auf glänzenden Papieren.

    Mein Fazit:

    Es gibt aktuell sicherlich bessere Drucker als meinen alten 2100er, aber wer mit Drucken auf mattem Papier leben kann, wird damit noch eine ganze Zeit sehr zufrieden sein.

    Viele Grüße,

    Jens
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