Epson R2400 & Profilierung
Hallo liebe Epson2400 Nutzer,
der (unsinnige) Tintenverbrauch ist ja ein endloses Thema und im Forum ausreichend behandelt. Ich möchte aber in Verbindung dazu einen anderen Aspekt ansprechen bei dem ich hoffe fachkundige Hilfe zu erhalten..
Meine ersten Ausdrucke hatte ich mit der Einstellung „Modus Farbanpassung“ durchgeführt.
Dabei hatte ich einen Netto-Verbrauch *) von ca. 16ml festgestellt. (Dieser Wert ist allerdings mit größeren Unsicherheiten behaftet.)
Die nächsten Ausdrucke erfolgten dann mit einem Fremdprofil und nach Kauf eines Gretag-Macbeth Eye-One Photo mit eigen erstellten Profilen.
Nun betrug der Netto-Verbrauch *) aber 22-23 ml!
Was mir bei der Profilierung von Anfang an seltsam vorkam, dass in der notwendigen Einstellung ICM-EIN/Farbkorrektur AUS zum Ausdrucken des Testcharts unheimlich satt Tinte aufgetragen wird. Es kommt mir wie ein Wunder vor, dass daraus überhaupt ein richtiges Profil erzeugt werden kann. Aber es funktioniert.
Nun sollte ja vor der Profilierung der Drucker erst einmal auf das Papier kalibriert werden. Dies ist aber beim Epson nicht möglich. Die einzige Möglichkeit im ICM-Mode sehe ich in der Einstellung für die Farbdichte. Reduziere ich diese bei der Profilierung und beim Druck auf -25% kann ich keine Aufhellungen feststellen (im Gegensatz zu -50%).
Dabei ist es egal welchen Papiersorte (Normal und Photo natürlich nicht) ich einstelle. Ich arbeite bisher mit Foto-Rag, Classic-Velour und Turner (alles Hahnemühle) und Lisssabon von Monochrom.
F1) Wer weiß etwas zu der Papiereinstellungen für Photo-Matt? Ich verwende nun generell Velvet Fine Art.
Somit drucke ich nun mit Profilen bei -25% Tintenauftrag und beobachte nun erstaunliche 17-18ml Netto-Verbrauch *). Und das wäre dann wieder soviel, wie ich beim Drucken ohne ICM im „Modus Farbanpassung“ ursprünglich beobachtet hatte.
Das bedeutet ca. 20% Tintenersparnis ohne sichtbaren Qualitätsverlust, im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass bei der +-0% Einstellung in den Tiefen zu viele Tinte aufgetragen wird.
F2) Hat jemand weitere Erkenntnisse dazu, insbesondere für die Kalibrierung auf die matten Papiersorten?
F3) Hat schon mal jemand versucht über den „Modus Farbanpassung“ eine Kalibrierung und anschließende Profilierung durchzuführen? Was spricht dagegen?
*)
Netto-Verbrauch bedeutet hier, dass ich in der Statusanzeige den Tintenverbrauch messe, wobei ich einen Balken auf 14ml (= eine Tintenfüllung) skaliere und für jeden Patronenwechsel 2,8ml für die Spülung aller Patronen ansetze. (siehe dazu auch meinen initialen Forums-Beitrag „Tintenwechsel R2400 & 4800“. Eventuelle Spülvorgänge beim Einschalten oder während dem Druck konnte ich nicht verbrauchsmäßig erkennen.
Somit bedeutet ein Netto-Verbrauch von z.B. 20ml, inklusive anteiligen Patronenwechsel +20% tatsächliche 24ml, d.h. 24/14=1,7 Patronen pro qm.
G.Sommer
der (unsinnige) Tintenverbrauch ist ja ein endloses Thema und im Forum ausreichend behandelt. Ich möchte aber in Verbindung dazu einen anderen Aspekt ansprechen bei dem ich hoffe fachkundige Hilfe zu erhalten..
Meine ersten Ausdrucke hatte ich mit der Einstellung „Modus Farbanpassung“ durchgeführt.
Dabei hatte ich einen Netto-Verbrauch *) von ca. 16ml festgestellt. (Dieser Wert ist allerdings mit größeren Unsicherheiten behaftet.)
Die nächsten Ausdrucke erfolgten dann mit einem Fremdprofil und nach Kauf eines Gretag-Macbeth Eye-One Photo mit eigen erstellten Profilen.
Nun betrug der Netto-Verbrauch *) aber 22-23 ml!
Was mir bei der Profilierung von Anfang an seltsam vorkam, dass in der notwendigen Einstellung ICM-EIN/Farbkorrektur AUS zum Ausdrucken des Testcharts unheimlich satt Tinte aufgetragen wird. Es kommt mir wie ein Wunder vor, dass daraus überhaupt ein richtiges Profil erzeugt werden kann. Aber es funktioniert.
Nun sollte ja vor der Profilierung der Drucker erst einmal auf das Papier kalibriert werden. Dies ist aber beim Epson nicht möglich. Die einzige Möglichkeit im ICM-Mode sehe ich in der Einstellung für die Farbdichte. Reduziere ich diese bei der Profilierung und beim Druck auf -25% kann ich keine Aufhellungen feststellen (im Gegensatz zu -50%).
Dabei ist es egal welchen Papiersorte (Normal und Photo natürlich nicht) ich einstelle. Ich arbeite bisher mit Foto-Rag, Classic-Velour und Turner (alles Hahnemühle) und Lisssabon von Monochrom.
F1) Wer weiß etwas zu der Papiereinstellungen für Photo-Matt? Ich verwende nun generell Velvet Fine Art.
Somit drucke ich nun mit Profilen bei -25% Tintenauftrag und beobachte nun erstaunliche 17-18ml Netto-Verbrauch *). Und das wäre dann wieder soviel, wie ich beim Drucken ohne ICM im „Modus Farbanpassung“ ursprünglich beobachtet hatte.
Das bedeutet ca. 20% Tintenersparnis ohne sichtbaren Qualitätsverlust, im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass bei der +-0% Einstellung in den Tiefen zu viele Tinte aufgetragen wird.
F2) Hat jemand weitere Erkenntnisse dazu, insbesondere für die Kalibrierung auf die matten Papiersorten?
F3) Hat schon mal jemand versucht über den „Modus Farbanpassung“ eine Kalibrierung und anschließende Profilierung durchzuführen? Was spricht dagegen?
*)
Netto-Verbrauch bedeutet hier, dass ich in der Statusanzeige den Tintenverbrauch messe, wobei ich einen Balken auf 14ml (= eine Tintenfüllung) skaliere und für jeden Patronenwechsel 2,8ml für die Spülung aller Patronen ansetze. (siehe dazu auch meinen initialen Forums-Beitrag „Tintenwechsel R2400 & 4800“. Eventuelle Spülvorgänge beim Einschalten oder während dem Druck konnte ich nicht verbrauchsmäßig erkennen.
Somit bedeutet ein Netto-Verbrauch von z.B. 20ml, inklusive anteiligen Patronenwechsel +20% tatsächliche 24ml, d.h. 24/14=1,7 Patronen pro qm.
G.Sommer
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Kommentare
Re: Epson R2400 & Profilierung
Lieber Herr Sommer,das klingt sehr interessant. Ich kann leider keine Erkenntnisse beitragen, möchte aber mein großes Interesse an den Ergebnissen bekunden.
Frank Thissen
Re: Epson R2400 & Profilierung
ich habe zwar "nur" einen Epson 2100 und kann daher nicht ganz mitreden, tue es aber trotzdem.Epson verkauft nicht nur Drucker, sondern auch Tinte....
- Was bei welchen Einstellungen im Druckertreiber eigentlich passiert, ist sicherlich irgendwo dokumentiert, ich habe es nur noch nicht gefunden;-)
Insbesondere ist mir nicht klar, welchen Einfluss die gewählte Papiereinstellung hat.
- Ich gehe meistens folgendermaßen vor:
. Ich wähle eine Papiereinstellung, die "gefühlmäßig" meinem Papier entspricht.
. Dann drucke ich bei ausgeschalteten Farbmanagement einen Graukeil und überprüfe, ob
ich überhaupt am Ende noch Dichtezuwächse habe. Die Idee ist, den Tintenauftrag so zu
bemessen, dass die maximale Dichte erreicht wird. Ich reduziere die Tintenmenge so, dass
die maximale Dichte aber trotzdem noch erreicht wird.
. Erst dann drucke ich mit diesen Einstellungen das Target zur Profilerstellung
- Meine Erfahrung ist, dass man meistens die Tintenmenge im Treiber um 10 -15% reduzieren kann.
Zur Kalibrierung von den neuen Epson Druckern gibt es von Epson das Tool Color Base
http://www.robgalbraith.com/bins/content_page.asp?cid=7-7887-8035
Ich habe es aber noch nicht ausprobiert, da der Epson 2100 nicht unterstützt wird.
Eine Profilierung im Modus "Farbanpassung" ist sicherlich möglich. Das Problem aus meiner Sicht ist, dass nicht bekannt ist, was de Treiber dann eigentlich macht und ob das, was er macht, reproduzierbar ist.
Winfried
Re: Epson R2400 & Profilierung
Hallo Gerhard,im Prinzip müsste man wohl einen CMYK-Keil nehmen. Da man die Tintenmenge aber nur insgesamt einstellen kann, lebe ich mit der Ungenauigkeit.
Außerdem ist auch der Graukeil (zumindest beim Epson 2100) eine gemischte Farbe. Die hellen Grautöne werden durch Light Black gebildet. Wo der Übergang zu Photo Black oder Matte Black ist, kann man auch nicht steuern.
QuadToneRip hat eine Testfunktion, mit der man Stufenkeile für die einzelnen Farben der Patronen drucken kann. Da sieht man, dass das Schwarz eigentlich mehr ein Braun ist und erst durch Zumischen von Light Cyan neutral bis kalt wird.
Viele Grüße
Winfried
Re: Epson R2400 & Profilierung
Hallo Winfried,ich arbeite auch mit einem CMYK-Keil, aber der ist selbst "gebastelt" und es gibt hierbei einige Unsicherheiten.
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Gibt es irgendwo einen definierten CMYK-Keil zum Herunterladen?
Auch ein Fogra-Medienkeil wäre wohl nicht uninteressant.
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Übrigens, das Schwarz/Grau beim R2400 ist wirklich ein Schwarz/Grau und kann super über einen Farbkreis beliebig getönt werden.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Epson R2400 & Profilierung
Hallo Forum,alle Tintenstrahldrucker, die über den Treiber der Druckerhersteller angesteuert werden, sind RGB Ausgabegeräte. Sie können das leicht überprüfen, indem Sie in Photoshop einen Graustufenkeil im CMYK Modus anlegen und ohne aktiviertes Farbmanagement ausgeben. In der Regel schillert der in den buntesten Farben. Sobald ein RIP zwischen Anwendung und Drucker hängt, wird dieser als CMYK Ausgabegerät angesteuert und der definierte Graustufenkeil wird nur mit der Druckfarbe Schwarz gedruckt.
Wollen Sie also ein ICC-Profil für Ihren Drucker erstellen, brauchen Sie dazu ein RGB Testchart wenn Sie kein RIP benutzen und ein CMYK Testchart, so Sie ein RIP benutzen.
Der Vorteil eines RIPs ist unter anderem die Möglichkeit die einzelnen Kanäle zu steuern und den Punkt der höchsten Sättigung zu finden. Ein anderer Vorteil ist die Kontrolle über den Schwarzaufbau (Schwarz Start, Schwarz Breite). Das spart Tinte und Sie haben die volle Kontrolle über das ICC-Profil.
Viele Grüße,
Karsten Schwarze
Re: Epson R2400 & Profilierung
Lieber Herr Schwarze,Ihre Informationen und Ihr Angebot - tiefschürfender zu Berichten - finde ich Super.
(Mittlerweile habe ich auf einem Drucker das Panta Rhei Tintensystem installiert, mit - durch die andere Tinte - einerseits interessanten neuen aber leider nicht immer zielführenden Resultaten. Ich konnte mich aber mit einer 25%-Reduktion des Farbauftrags - wie initial beschrieben - retten.)
Natürlich arbeite ich mit den Epson-Treiber
ABER
was meinen Sie mit "mit der Auflösung den Farbauftrag zu steuern"???
Wie komm ich da ran?
Ich kenne nur das Menü "Druckeinstellungen" mit dem Untermenü "Haupteinstellungen".
Viele Grüße,
Gerhard Sommer
Re: Epson R2400 & Profilierung
Lieber Herr Sommer,unsere Farbwahrnehmung beschreiben drei Begriffe: Bunt- oder Farbton, Helligkeit und Sättigung/Buntheit. Diverse Softwares benutzen dafür unterschiedliche Ausdrücke. Linocolor (eine Scansoftware von Heidelberg) benutzt LCH (L=Lightness, Helligkeit; C=Chroma, Sättigung;H=Hue, Farbton), QuarkXPress kennt HSB (H=Hue, Saturation=Sättigung, Brightness=Helligkeit) um nur ein paar zu nennen. In Photoshop ist Ihnen der Lab Farbraum wahrscheinlich schonmal über den Weg gelaufen, der benutzt L für die Helligkeit einer Farbe, ein positiver a Wert meint Magenta, ein negativer a Wert Grün, ein positiver b Wert Gelb und ein negativer b Wert Blau.
Wie können uns diese Begriffe in der Praxis weiterhelfen? Der Lab Farbraum ist wenig intuitiv zu lernen, HSB gibt es nur bei XPress aber mit Begriffen wie Helligkeit, Farbton und Sättigung können die meisten Menschen etwas anfangen und sich vor allem etwas vorstellen!
Wir alle kennen wahrscheinlich den Ausdruck "Übersättigung". Eine Farbe ist dann übersättigt, wenn sich in der Sättigung einer Farbe nichts mehr ändert, sich der Farbton jedoch verschiebt.
Die Epson UC-Tinten z.B. haben ein recht reines Gelb, das auch bei starker Sättigung kaum eine Farbtonverschiebung sichtbar werden lässt. Das Cyan hingegen kippt in bläuliche und das Magenta driftet bei zunehmender Sättigung ins rötliche. Die Sättigung der Druckfarben steuern Sie im Druckertreiber über die Auflösung, sprich 720dpi, 1440dpi oder 2880dpi. Je höher die Auflösung, um so mehr Farbe kommt auf den Bedruckstoff. Das heisst aber eben nicht zwingend, dass der Drucker dadurch mehr Farben darstellen kann!
Stellen Sie sich eine Zielscheibe vor, in der Mitte ist ein schwarzer Punkt, drum herum sehen Sie einen Farbkreis (Gelb, Rot, Magenta, Blau, Cyan, Grün) . Je weiter Sie sich vom unbunten Mittelpunkt in die Richtung einer Farbe bewegen, desto gesättigter erscheint sie Ihnen. Würden Sie dem Cyan der UC-Tinten folgen, so müssten Sie auf 2/3 des Weges Richtung Blau abbiegen und beim Magenta in Richtung Rot, ohne dass Sie sich weiter vom Mittelpunkt entfernen!
Würden Sie jetzt die entstandenen Endpunkte mit einem Strich verbinden, so würden die entstandenen Räume etwa gleich groß sein, da Sie sich eben nicht weiter vom Mittelpunkt weg bewegen sondern auf dem Radius des Keises die Richtung ändern.
In der Praxis benutze ich zur Ermittlung der optimalen Farbgebung dazu Farbmessgeräte und entsprechende Software zur Visualisierung, da mein Auge das leider nicht hergibt.
Viele Grüße,
Karsten Schwarze
Re: Epson R2400 & Profilierung
Hallo,vielen Dank für Eure Beiträge.
Ich habe mir also einen Farbkeil mit RGB&CMYK angefertigt und versucht damit die richtige Einstellung für die Papiersorten zu ermittelteln. Was ich früher auch tat, nun aber etwas definierter, entsprechend der vorstehenden Diskussion.
<<Dabei gab es eine große Überraschung: Mein 2400er hat exakt bei der von mir bevorzugten Einstellung - VelvetFineArt & FotoOptimal - einen deutlich höheren Tintenauftrag als bei allen anderen Qualitätseinstellungen und/oder passenden Papiersorten.>>
Darum führte hier eine Reduzierung der Tintenmenge um 25% für diese Einstellung zu den entsprechend postiven Ergebnissen und der Fragestellung. Bei allen anderen Einstellungen ist in der Regel nur eine leichte Übersättigung zu beobachten, die in der Regel bei einer Reduzierung der Tintenmenge auf -10% bereits verschwindet. (Ausdruck mit ICM und Farbkorrektur Aus).
Die Qualitätseinstellung ist kein Mittel für eine Kalibrierung, da für eine optimale Druckqualität eigentlich nur FotoOptimal und FhotoRPM sinnvoll ist. Farbverschiebungen ergeben sich nicht, aber deutliche Änderungen in der Dichte von Schwarz.
Will man das ganze weiter optimieren - soweit notwendig - kommt man um ein RIP wohl nicht herum.
Viele Grüße,
Gerhard Sommer