Farbmanagement mit dem Imagegraph Pro 1000

Hallo und guten Tag an alle Freunde des prima Pro 1000,
habe den Drucker erst seit 3 Wochen und gleich die ersten Prints waren super. Fotos von Landschaft und Porträts kommen auf den 2 Canon- und den 2 Delex-Papierarten die ich bisher habe, sehr gut.
Dann der erste (obligatorische ;-)) Sonnenaufgang: alle Schatten werden komplett schwarz ! Die mittleren und wenigen hellen Bereiche sind normal.
Seitdem drucke ich mein Testbild von Burosch (habe ich früher für meinen amateurhaften Abgleich aller Monitore, Fernseher und dem Beamer verwendet, für mich gut genug) Das hat unter anderem zwei Graukeile in einer 32-fachen Abstufung von Weiß nach Schwarz. Mit allen Papieren, zuletzt hauptsächlich mit Canon Pro Luster, kommen die letzten 6 Felder komplett schwarz (also nicht sprunghaft, die Grauwerte laufen kontinuierlich dort ins Schwarze) Ich habe mehrere Linux- und Windows-Betriebssysteme auf meinem PC installiert, möchte aber nur mit Windows 10 (dem Hostsystem) und JPG mit PPL drucken.
Habe viel gelesen und viel probiert, mit allen möglichen ICC-Profilen und ohne ICC, mit DriverMatching und NoColorCorrection meine Proben gedruckt. Auch der Schalter "Use black point compensation" in PPL müsste ja genau diese Thematik betreffen, hat aber alles keine Auswirkung auf den Graukeil.
Nun kann man natürlich in PPL unter Color Settings den Wert für Brightness verstellen: bei +40 kommt der Graukeil im dunklen Bereich dann richtig, das Foto ist aber ruiniert.
Inzwischen habe ich auch auch im Drucker eine Farbkalibrierung durchgeführt, nachdem ich gelesen hatte, daß man das auch bei der Neuinstallation des Pro 1000 machen sollte. Hat tatsächlich etwas gebracht, jetzt laufen 'nur' noch die letzten 4 Felder ins Schwarze.

Ich denke es hängt mit der Umrechnung des Farbraums des JPG's in den Farbraum des Druckers zusammen. Ich arbeite mit Gimp, das gibt standardmäßig sRGB mit dem JPG aus, kann aber auch ohne ICC im Bild speichern. Hat bei mir aber bisher alles nichts bewirkt und es sind einfach zu viele Kombinationsmöglichkeiten beim Thema Farbmanagement.

Wer kann da bitte weiterhelfen ?

Kommentare

  • Ich nehme an, du beginnst gerade erst mit dem Thema Drucken?
    Es kann nämlich gut sein, dass deine Drucker/Tinte/Papier-Kombination einfach nicht in der Lage ist, alle Schwärzen deines Testbildes zu differenzieren, so wie es dein Monitor kann. Eigentlich müsstest du das im Softproof bereits sehen können.
    Ein Teil der Kunst eines guten Drucks liegt darin, je nach Drucker/Tinte/Papier-Kombi im Softproof (bzw. nach Testdrucken) druckspezifische Optimierungen zu setzen - z. B. die Schatten vor dem Druck aufhellen.
    Der Reiz am FineArt-Drucken liegt meiner Ansicht nach darin, hier die Möglichkeiten, aber auch Grenzen von Hardware und verschiedenen Papieren kennen zu lernen. Sorgt aber auch für die entsprechende Lernkurve ;-)

  • Kann Michael nur beipflichten
    - kann dir die "Better Print"-Photoshop-Aktion von FineArtPrinter empfehlen - vielleicht hilft dir die, die Schatten einfach ein wenig anzuheben.
    Auch die Druck-Seminare von Hermann Will kann ich bestens empfehlen - verbessert und beschleunigt die Lernkurve enorm - bleibt aber dann trotzdem immer noch selbst probieren und weiterentwickeln
    LG Harry
  • Die "Better Print" Photoshop-Aktion nutze ich jetzt ebenfalls.
    Davor habe ich mittels Heiland-Densitometer für die einzelnen Papiere korrigierte Gradationskurven erstellt und angewendet.
    Funktioniert beides.
    Grüße
    Peter M.
  • edited Oktober 2022
    Vielen Dank für eure Antworten !
    Klar könnte ich je nach Bild die Dateien extra (und zwar stark) anpassen aber das ist doch nicht Sinn der Sache. Abgesehen nun zu jedem Bild Versuche und zusätzliche Printversionen zu handhaben verschenke ich unnötig Farbraum. Das von mir für die Testprints jetzt ausschließlich verwendete Papier Canon Pro Luster wird ja auch bei der Pro 1000 eigenen Kalibrierung verwendet. Da druckt der Drucker auch die sehr dunklen Farbtöne einwandfrei, er hat ja extra neben 2x Schwarz auch 2x Grau-Tinte. Der Graukeil in meinem Testbild hat nur 32 Stufen und da laufen 4 Stufen ins Schwarze (vor der Druckerkalibrierung sogar 6! )
    Hab' mir inzwischen alle ICC-Profile des Druckers angesehen die es (nach der Aktualisierung mit dem Mediamanager) auf meinem System gibt. Mit Gammutvision geht das in Windows sogar im Vergleich von zwei parallelen Input-Output ICC-Profilen. Das Canon Pro Luster Papier ist im Blick auf dunkle Farben das zweit beste. Außerdem sollte die jeweilige Farbe ja durch die Naheliegendste ersetz werden, nicht durch komplett schwarz.
    Standard mäßig werden die Farbprofile immer 'von oben' visualisiert, also mit dem Blick oben auf den Weißpunkt. Man sollte sich das jedoch auch 'von der Seite' ansehen, dann sieht man wie alle Papiere vor dem dann sichtbaren Schwarzpunkt stark eingeschnürt sind (teilweise ist dort der Farbraum sogar extrem geschrumpft, während es von oben gut aussieht). Trotzdem geht ein zunehmend nach unten dunkler werdender Grauton immer !
    Bei meinem 22 Jahre alten Canon Inkjet i9100 A3-Drucker kenne ich das Problem nicht. Der druckt das Testbild einwandfrei, mit allen Abstufungen (obwohl er sogar durch das Auswandern schon mal 3 Jahre nicht benutzt wurde ;-))
    Sogar mein 17 Jahre alter Samsung Farblaser bringt alle 32 Graustufen (die Farben des Testbilds eher weniger, aber dafür ist er auch nicht gemacht ;-))
    Zum Thema Softproof: der zeigt jeweils prima alle nach dem jeweiligen ICC-Profil druckbaren Abstufungen des Testbilds an, auch mit den Auswirkungen auf die Farben und es kommen immer alle Graustufen. Habe nun auch testweise das AdobeRGB Profil in Gimp installiert: beim realen Drucken keine Auswirkungen. Ist auch gemäß der Theorie nicht anders zu erwarten, der Eingangs-Farbraum ist nur noch größer (als z.B. bei sRGB), der Ausgangs-Farbraum bleibt gleich und die Umwandlung in CMYK läuft ja komplett im Drucker, nicht ?

    Es stimmt etwas mit meinem Pro 1000 Druck-System nicht, vereinfacht ausgedrückt: es verwendet viel zuviel Schwarz.
    Neben den Details, warum geht z.B. die Funktion "Black point compensation" nicht ?

    Viele Grüße, Bert


  • Servus Bert, 
    wenn von 32 Patches die letzten 4 zulaufen, läuft definitiv etwas falsch. Bin aber leider weder Canon noch Win10-Spezialist :-/

    Black Point Compensation (BPC) wirkt nur im Rendering Intent "Relativ colorimetrisch", bei "Perzeptiv" ist die Funktion quasi eingebaut. Ist dir die Funktion von BPC grundsätzlich klar?

    LG Michl 
  • Hallo Michl,
    denke das Prinzip von BPC hab' ich verstanden, aber deine Information war mir neu, danke !
    Das Handbuch zum Pro 1000 läßt vieles was man wissen sollte offen und erzeugt mehr Fragen als es einem hilft. Auch könnte man in PPL das Feld zu dieser Funktion bei Perzeptiv ausgrauen, dann wär das gleich besser klar.

    Habe gleich nochmal gedruckt, es macht bei mir keinen Unterschied ob ich bei 'Relativ colorimetrisch' BPC aktiviert habe oder nicht. Wie überhaupt haben auch alle anderen Einstellungen und diverse ICC-Profile, sowie 'Driver Matching' oder 'No Color Correction' wenig oder gar keinen Einfluß. Es ändern sich die Farben etwas, die Hauttöne (es sind Porträts von vier verschiedenen Haut-Typen auf dem Testbild) sind alle gut, mal etwas kälter, mal wärmer.
    Komisch ist auch, daß die Mitten und Lichter normal und sehr gut sind, nur die unteren Schatten "saufen ab". Habe gelesen, daß bei höherem Luftdruck die Druckdüsen prinzipbedingt besser arbeiten. Deshalb steht auch im Handbuch man soll bei 'höheren Standorten' das Wartungsintervall auf kurz stellen.
    Ich wohne auf Meereshöhe, das erklärt warum die Druckerkalibrierung etwas gebracht hat, aber noch tiefer kann ich nicht mehr atmen :--))

    Viele Grüße, Bert
  • Hurra !!!
    Hab' gerade nur mal so (in meiner Verzweiflung) aus XnView über den profanen Druckertreiber das Testbild ausgedruckt : alles da, alle Grauflächen da, was für tolle Schatten !
  • Habe jetzt auf 3 PC's und meinem neuen Laptop (ist fast noch 'jungfräulich', bisher nur mein Programmiersystem drauf) unter Win7, Win10 und Win11 die komplette aktuelle Druckersoftware installiert und getestet:
    'Professional Print und Layout' ist der Übeltäter !
    Das hätte ich nicht von einer Firma wie Canon für möglich gehalten. Mit dem reinen Druckertreiber funktioniert es ohne 'Schwarz-Fehler' aus allen anderen Anwendungen (Gimp, Bildverwaltung, Fotoviewer etc.) und auch die vielfältigen Einstellungen im Treiber haben sinnvolle Auswirkungen.
    Und es ist erstaunlich: gemäß Accounting Manager braucht das Testbild so 40% weniger Tinte !
    Grüße, Bert
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