Praxis mit Normlicht/D50
Hallo zusammen,
mich treibt etwas das Thema Normlicht umher. Wenn ich fertige Drucke begutachten möchte, heisst es, solle ich Normlicht D50 verwenden. Bisher habe ich mir nun mit 2 Stück JUST-Normlicht D50 Leuchtstoffröhren in preisgünstigen Osram Lumilux Combi-Leuchten 36W 230V ws 72021 EL-N beholfen. Jeweils gegenüber eine Lichtleiste auf einen 2 Meter hohen Schrank als indirekte Beleuchtung ist das etwas schwach in der Helligkeit aber machbar. Zugegeben, durch die Beleuchtung der Wand/Decke, scheint sich die Farbtemperatur von 5000 Kelvin auf ca. 5500 Kelvin zu verfärben. Das hatte ich zumindest mit dem i1Photo Pro 2 als Messergebnis.
Auf der Website von Canon zum neuen Canon imageProGraf 1000 wird ein LED-Dauerlicht aus dem Videobereich am Fine Art Printer Arbeitsplatz gezeigt. Auch wenn die vielleicht 5000 Kelvin haben wird das Farbspektrum wohl z.B. kein UV-A/B haben und auch irgendwie farbstichig sein. Ein Versuch mit einer Manfrotto Lykos Bicolor zeigt mir zumindest im Farbspektrum einen Blaustich an.
Einen dimmbaren Desktop-Viewer von JUST oder GTI-Lite bis DIN A2 Querformat empfand ich bisher mit knapp über 1000 Euro etwas zu heftig.
Wie ist Eure Praxis bei der Farbbeurteilung Eurer Prints?
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Kommentare
Wie beurteilt man einen Druck / Normlicht?
Ich stand vor wenigen Tagen bei der Druckabnahme für FineArtPrinter wieder am Leitstand: Hier ein Foto aus der Situation:
https://www.facebook.com/fineartprinter.magazin/photos/a.462068033835819.105951.390411174334839/1396183603757586/?type=3&theater
Ja, ist alles wunderbar im Normlicht. Nur die Welt wird nicht nach Normlicht beleuchtet. Also ist die Frage, genügt für die persönliche Konrolle nicht auch eine improvisierte Installation mit einer Normlichtleuchte. Es gibt im Handel Leuchten, die einigermaßen dem Thema Normlicht D50 und spektrale Verteilung entsprechen. Aber selbst wenn es nicht die perfekte Qualität eines JUST-Normlichtkastens ist, erlaubt eine derartige Leuchte eine Aussage über die Bildqualität.
Bei meinen Seminaren ziehen die Teilnehmer regelmässig das Bild aus dem Drucker und jammern, weil die Schatten angeblich zugelaufen seien. Schick ich die Teilnehmer dann ans Fenster, kommt die Entwarnung. Deshalb mein Rat: Eine Leuchte mit Normlichtqualität ist neben dem Drucker kein Luxus, aber noch wichtiger ist die Überlegung, für welchen Zweck drucke ich das Bild? Für eine Ausstellung in einer eher dürftig ausgeleuchteten Galerie, für einen Bilderrahmen, der dann schlecht beleuchtet im Treppenhaus hängt. Für solche Situationen muss man das Bild ohnehin etwas heller drucken.
Wer also das Glück hat, tagsüber zu drucken ist eindeutig im Vorteil. Ein Schritt ans Fenster und man kann unter Tageslicht das Ergebnis begutachten. Dass Tageslicht keine konstante Farbtemperatur hat, brauche ich nicht betonen, aber es ist Tageslicht!
Herzliche Grüße vom FineArtPrinter
Hermann Will
"Die ausgedruckten, getrockneten Farb-Bilder kontrolliere ich – unabhängig vom Raumlicht – unter einer separaten Lampe mit tageslichtähnlicher Beleuchtung (LED) und beurteile die Wirkung von SW-Bildern auch mit herkömmlichen Glühbirnen. Da ich keine Vorlagen reproduziere, benötige ich weder helles, farbrichtiges Raumlicht noch eine Normlicht-Box."
Das mag nicht jedem gefallen, aber es funktioniert recht zuverlässig (Test mit >> ) und dürfte den Anforderungen der Amateure genügen.
Die schlanke, leicht transportable LED-Schreibtischleuchte habe ich entdeckt bei >> Hornbach Art.Nr. 8876433 << . Auf dieser Seite stehen auch weitere Daten.
Zuvor hatte ich ich eine Schreibtischlampe mit einer Osram Dulux S 11W / 11-860 bestückt. Im Vergleich macht die alte Röhre ein geringfügig grünlicheres Licht.
Schöne Feiertage, Wolfgang