Anmutung Bilder aus Olympus OM-D im Druck

edited März 2014 in Imaging-Workflow
Guten Abend,

seit knapp drei Woche habe ich die Olympus OM-D E-M5 als leichte Ergänzung zur Nikon D700.

Eine feine Kamera - wenn auch kein optischer Sucher - deren Ergebnisse am Bildschirm sehr befriedigend sind. Als Objektive verwende ich das Olympus 1,8/45mm und das Panasonic 1,7/20mm (1. Version).

Heute habe ich die ersten Bilder gedruckt und war wirklich enttäuscht. Im Vergleich zu meinen Bildern aus der D700 wirken die Drucke sehr flach und trotz der hohen Auflösung (am Bildschirm klar höher als die D700) etwas flau und verwaschen. Die Farben sind eine einzige Enttäuschung.
Im Vergleich zur D700 wirken die Bilder wirklich wie "Digitalbilder".

Ich verwende weitgehend den von Roberto Casavecchia empfohlenen Workflow, wobei ich im Gegensatz zur D700 aber nicht sicher bin, ob die RAWs aus Lightroom nicht besser als diejenigen aus Capture One sind. Zur Sicherheit habe ich für die Drucke beide Konverter probiert - beide mit unbefriedigendem Ergebnis.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder muss ich einfach mehr als bei der D700 an den Parametern (Gamma / Sättigung usw.) drehen (was ich überhaupt nicht mag)?

Viele Grüße,

Jens 

Kommentare

  • edited März 2014
    Hallo Jens,

    Deine Erfahrungen bestätigen, dass eben Auflösung bei weitem nicht alles ist. Obwohl die D700 über "nur" 12 Megapixel verfügt, gegenüber den 16 MP der Olympus, wirken die Bilder plastischer, mit besseren Farben und eben nicht "digital". Der Grund ist einfach: die D700 hat einen Vollformat Sensor 36 x 24 mm gegenüber dem MFT Sensor mit 17,3 x 13 mm. Das ist nur 1/4 der Fläche des Kleinbild Vollformat Sensors. Es gibt aber immer noch genügend Leute, die das nicht so sehen oder sehen wollen und diesen digitalen Look ok finden.
    Ich habe selber Prints mit der OM-D E-M1 gemacht und auch keine guten Erfahrungen gemacht, die Bilder wirken extrem digital aufbereitet und selbst wenn man im RAW-Konverter viel Finetuning macht bleiben die Ergebnisse nicht wirklich zufriedenstellend.

    PS. Wenn Du eine leichte Ergänzung mit wirklich guter Bildqualität suchst, dann ist die Fuji XT-1 eine sehr gute Wahl.

    Herzliche Grüsse,

    Roberto Casavecchia
  • edited März 2014

    Guten Abend Roberto,

    vielen Dank für deine rasche Rückmeldung.

    Es sieht wohl so aus, dass sich hier die Theorie tatsächlich sichtbar in der Praxis niederschlägt - schade, auch hier wieder keine eierlegende Wollmilchsau;-)

    Die XT-1 war mir beim Kauf der OM von meinem Händler angeboten worden - das habe ich aber mit dem Hinweis "die sieht ja aus wie eine Revue-Kamera (Versandhaus Quelle) aus meiner Jugend" energisch zurück gewiesen:-)

    Wahrscheinlich wird sich dann meine Tochter über eine neue Kamera freuen.

    Viele Grüße,

    Jens


  • Hallo Jens,
    dann schau Dir mal den unterschied von D800 zur E-M 5 an... ein mal VF immer VF auch die XT-1 wird da nicht ran kommen..... sicher nicht an Die D800, weil ich habe auch eine d7100 nutzen dürfen die kommt da auch nicht ran mit 24 MP. es lebe das VF egal ob Nikon Canon oder haste nicht gesehen.

    LG
    Franky
  • edited März 2014
    ...ich denke, dann wird es wohl bei meiner D700 - dem 1,25 kg-Backstein - bleiben. Auflösung hat mir hier noch nie gefehlt und das, obwohl ich einige A0-Drucke machen ließ.

    Vielleicht ringe ich mich ja doch noch zu einer digitalen Leica durch. Analog ist meiner gute alte M3 mein treuester Begleiter und auf meine Linsen schwöre ich da. Ist eben viel Geld für einen reinen Amateur und Dunkelkammer-Liebhaber.

    Viele Grüße,

    Jens
  • Hallo Diskutanten,

    ich lasse vorerst den ewige Diskurs zur Sensorgröße / Auflösung bei Seite.
    Was mich aber überrascht hat, sind die folgenden Aussagen:

    "Heute habe ich die ersten Bilder gedruckt und war wirklich enttäuscht. Im Vergleich zu meinen Bildern aus der
    D700 wirken die Drucke sehr flach und trotz der hohen Auflösung (...) etwas flau und verwaschen. Die Farben
    sind eine einzige Enttäuschung ..."
    Dazu Folgendes:
     
    1. Wenn auf dem Bildschirm bei den Bildern der E-M5 eine "klar höhere " Auflösung als bei der D700 erkennbar
    war, dann scheint mir die Druck/Medien bezogene Ausarbeitung der E-M5 Datei nicht stimmig zu sein.

     2. Bei einer Druckerauflösung, die die Wiedergabe von ca. 110...LP/Zoll ermöglicht (mit FAP Drucktestdatei ermittelt), ist über eine einfache Rechnung nachzuweisen, dass die Grenzauflösung der D700 (ca.1230 LP/BH) zur Wiedergabe der Details ein Ausgabeformat von 28,5 x 42,6 cm (A3) erfordert.
    Die nachweisliche Grenzauflösung der E-M5 liegt bei etwa 1650... LP/BH, d.h., die Wiedergabe der Details erfordert ein Ausgabeformat von 38 x 50 cm (ca. A3+). (Bei der E-M1 alles noch geringfügig höher)
    Unterhalb dieser Druckformate kommt es zu einer Komprimierung der Details, ggf..zu Gunsten eines höheren
    Schärfeeindruckes. D.h. aber, dass im Format A3 die höhere Auflösung der E-M5/M1 visuell  nicht (voll) zum tragen kommt.

     3. Wenn die Farbdarstellung der E-M5 - Bilder im Druck "eine einzige Enttäuschung sind", dann stimmt die
    Kette zwischen Monitor und Drucker nicht. Sonst wäre ja die mangelhafte Farbwiedergabe schon
    auf dem Monitor aufgefallen.

     4. Die Farbwiedergabe der E-M5 wurde bisher in keiner mir bekannten Publikation bemängelt; dass andere
    Werte als bei der D700 in der EBV zum Ziel führen, verwundert mich nicht und ist normal.

    Nun zur Sensorgröße:
    Schon nach Erscheinen der E-3 wurde die Sensordiskussion vermehrt geführt; auch im FAP sprach man von
    einer Sackgasse, in der Olympus mit dem FT-Format (13x17,3mm) gelandet sei.
    Jedem, der sich mit der Materie näher beschäftigt (hat), ist doch klar, dass größere Sensoren Vorteile bieten.
    Wer aber die Nachteile des VF hinsichtlich seiner konkreten Anforderungen nicht einbezieht, ignoriert die deutlichen Fortschritte bei APS-C und FT (mFT) der letzten Jahre und gleichzeitig die Leistungsgrenzen im
    (bezahlbaren) Objektivangebot.
    Die Bemerkung von Roberto Casaveccia bezüglich der Bildergebnisse VF vrs. FT
     ..."Es gibt immer noch genügend Leute, die das nicht so sehen oder sehen wollen und diesen digitalen Look
    ok finden."... erscheint mir gerade hinsichtlich der Bildergebnisse der E-5 /  E-M5 / E- M1 etwas polemisch.

    Gerne würde ich mir die bemängelten Druckergebnisse ansehen und an den entsprechenden RAW-Dateien eine Ausarbeitung vornehmen.

     Peter Moche

  • edited März 2014
    Hallo Peter,

    auf Deine Antwort war ich besonders gespannt. Ich bleibe bei meiner Aussage, auch wenn Sie für Dich polemisch sein sollte.
    Mit Deinen anderen Ausführungen bezüglich Kette zwischen Monitor und Drucker bin ich gleicher Meinung. Und dass die Druckergebnisse eine reine Enttäuschung sind, kann bei richtiger Bearbeitung auch nicht der Fall sein. Die Olympus OM-D E-M5, E-M1 sind sehr gute Kameras. Den Nachteil ihres relativ kleinen Sensors können sie aber nicht verstecken.
    Ich habe genügend Vergleiche gemacht mit meiner Canon EOS 5D MkII und deren Prints sind denjenigen der Olympus Kameras ganz klar überlegen, nicht wegen besserer Schärfe, aber die Dreidimensionalität und die Sauberkeit und Intensität der Farbwiedergabe sind die markanten Unterschiede und last but not least – die Bilder wirken weniger digital aufbereitet.

    Herzliche Grüsse,

    Roberto
  • Guten Morgen,

    Vorab, es liegt mir fern, neues Öl ins Feuer zu schütten.

    Seit dem Erscheinen der E-M5 gehört die intensive Beschäftigung mit dem OLY - mFT - System zu meinem "täglichen Brot" (aus reinem Interesse, ohne kommerziellen Hintergrund). Ich gehöre  zu denen, die sich zu fachlichen Problemen, bzw. (vermeintlichen) Ergebnissen erst dann äußern, wenn ich Belege in Händen halte und im Zweifelsfall diese von kompetenter Seite nicht in Abrede gestellt worden sind.
    Wenn diese Ergebnisse der E-M5 von Jens Thoes  in der geschilderten Form (flach, flau, verwaschen, Farben enttäuschend...) aufgetreten sind und hier argumentativ  Kamera / System angelastet werden, dann kann ich dem nur entschieden widersprechen. 
    Noch einmal:
    Die offensichtlich fehlerhafte Bearbeitungskette hat zu unbefriedigendem Ergebnissen geführt sowie (wahrscheinlich) zum bemängelten "Digitallook"  verstärkend beigetragen.
     
    In einer privaten Mail an mich wurde auf Grund dieser Forumsdiskussion interessanter Weise die Frage gestellt, wo "analoger" Look aufhört und wo "digitaler" Look anfängt, zumal hier mit rein digitaler Hart- und Software gearbeitet wird. Eine Frage, die  m. E. eine Diskussion Wert wäre.  

    Ich erneuere mein Angebot, entsprechende RAWs  bis hin zum Druck zu bearbeiten. Vielleicht ergeben sich dann zusätzliche Erkenntnisse. 

    Peter Moche
      
  • Hallo!
    Mich verwundert diese Diskussion sehr. In der Tat habe ich zurückgesteckt, schließlich wollte ich doch das Schärfeskript für die OMD E-M1 runterladen. Ich kann die Argumentation von Peter Moche gut verstehen, ich habe die E-M1 farbkalibriert und kann nichts Auffälliges berichten. Dass bei der Druckausgabe für eine andere Kamera andere Einstellungen nötig sind, erscheint mir selbstverstänlich.
    Ein Nachfühlen zum Thema "Digitallook" wär auch für einen größeren Leserkreis anregend und einen Artikel im Heft wert.
    LG Franz Svoboda
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