Epson R2400 mit Photo Rag - Tiefentöne saufen ab

Hallo,

vorweg gesagt: Während ich eine Anfrage für’s Forum schrieb, konnte ich mein Problem lösen. Ich dachte mir aber, ich poste es vielleicht doch einfach mal, vielleicht kann es jemand anderem auch helfen.

Ich hatte ein Problem mit einem Epson R2400 in Verbindung mit dem Hahnemühle Photo Rag 308 Papier. Beim Ausdruck eines Fotos, welches etwas schwierige Tiefentonbereiche hat, habe ich nach dem Ausdruck auf dem Photo Rag Papier mit einiger Enttäuschung festgestellt, dass aus diesem Bereich mit feinen Tiefendetails eine einzige schwarze Fläche geworden ist. Anders gesagt: Die Details sind dort komplett abgesoffen. Das ICC Profil von Hahnemühle habe ich dabei verwendet und alle empfohlenen Einstellungen beachtet.

Daraufhin habe ich das Black-Point-Test-Ramp Bild von Uwe Steinmüller ausgedruckt, um den Schwarzpunkt bei der Tonwertkorrektur für den Output zu ermitteln. Ich habe gehofft, dass ich mit dieser Korrektur den Schwarzpunkt so setzen kann, dass die Tiefendetails wieder sichtbar werden. Der Testbalken geht in zweier Schritten über insgesamt 24 Schwarz/Grauabstufungen von 0 - 44 (erhältlich unter http://www.outbackphoto.com/booklets/resources/fap/). Zu meiner Überraschung ergab der Ausdruck aber über den gesamten Wertebereich nur einen einzigen, schwarzen Balken. Was also nun?

Ich hab’ in diversen Foren versucht, herauszubekommen, ob noch jemand das Problem hat und eine Lösung gefunden hat, leider Fehlanzeige. Im Buch von Uwe Steinmüller „The Art of digital Fine Art Printing“ bin ich dann nochmal über die Option „Black Point Compensation“ bzw. „Tiefenkompensierung“ gestolpert. Diese Einstellung sorgt für einen Ausgleich bei abweichenden Schwarzpunkten zwischen dem verwendeten Arbeitsfarbraum und dem Druckerfarbraum. Nachdem ich das las, klingelte was bei mir. Als ich diese Option dann zusätzlich aktiviert habe, waren die feinen Schwarz/Grauabstufungen des Testbalkens tatsächlich zu erkennen. Anschliessend habe ich die Tonwertkorrektur für den Output entsprechend dem Ergebnis des Testbalkendruckes angepasst und voila: die Details waren wieder da! :-)

Sieht also so aus, als wäre die Aktivierung für die Tiefenkompensierung eine ziemlich gute Sache. :-)

Beste Grüsse,
KlausN


Weitere Informationen zur Umgebung:
Photoshop CS2
Einstellungen "Drucken mit Vorschau":
- Farbhandhabung: Photoshop bestimmt Farben
- Druckerprofil: HFA2400PhotoRagMK
- Renderprofil: Relativ farbmetrisch
- Tiefenkompensierung: Ab jetzt „ja“

Einstellungen Drucker:
- Velvet Fine Art Paper (entspr. Empf. Hahnemühle)
- Photo RPM
- ICM: Aus

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Epson R2400 mit Photo Rag - Tiefentöne saufen ab

    Hi Klaus

    beim Renderintent 'relativ farbmetrisch' ist die Tiefenkompensierung für den Schwarzwert obligatorisch bei Abweichungen zwischen den Farbräumen, anders als bei 'perzeptiv'.

    Warum druckst Du mit 'relativ farbmetrisch' und nicht mit 'perzeptiv'?
    Oder besser mal generell und allgemein gefragt, was spricht jeweils für diese beiden Renderintends?

    Danke & Gruss
    Steve
  • edited Januar 1970

    Re: Epson R2400 mit Photo Rag - Tiefentöne saufen ab

    Hallo,

    die beiden genannten Rendering Intents unterscheiden sich nicht nur in der Behandlung des Schwarzpunktes voneinander. Die Tiefenkompensierung – im englischen black point compensation – ist ein Adobe eigener Algorithmus, der bei unterschiedlichen Tiefen des Quell- und Zielfarbraums ein "Absaufen" der Tiefen und 3/4 Töne verhindert. Dies geschieht durch ein gleichmäßiges Skalieren der am Rand des Farbraums liegenden Farben in Richtung Grau und nicht aller im Bild enthaltenen Farben. Der perzeptive Rendering Intent macht genau das. ALLE im Bild enthaltenen Farben werden in Richtung der Grauachse (L-Achse) verschoben, um sie im Zielfarbraum abbilden zu können. Was im Einzelfall besser gefällt, liegt im Auges des Betrachters/der Betrachterin.

    Qua ICC-Spezifikation ist den Herstellern von Profilierungssoftware freigestellt, wie der perzeptive RI eingesetzt wird. Wir haben hier bei uns mal mit den uns zur Verfügung stehenden Softwares von Gretag, X-Rite, Fuji und basICColor ICC-Profile für unseren Epson 7600 gerechnet und die Ergebnisse beim Einsatz des perzeptiven RI sind schon sehr unterschiedlich; aber alle schön :-)

  • edited Januar 1970

    Re: Epson R2400 mit Photo Rag - Tiefentöne saufen ab

    Hallo Klaus,

    die Bezeichnung Tiefenkompensierung ist etwas irreführend. Wenn Du Dir mal den Farbraum Deiner Kamera in als dreidimensionalen Körper vorstellst, dessen Grenzen die gesättigten Farben, der Weißpunkt und der Schwarzpunkt sind und in diesen einen zweiten Körper legst, der ein kleineres Volumen hat (z.B. der PhotoRag Farbraum), wird bei der Tiefenkompensierung eben nicht nur der Schwarzpunkt, sondern auch die gesättigten Farben – aber eben nur die und nicht alle – gleichmäßig in den Druckerfarbraum skaliert. Insofern ist eine Korrektur an dem Punkt doppelt gemoppelt. Probiere doch mal die Softproof Funktion und die Farbumfangswarnung zu nutzen. Die Farbumfangswarnung ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht ganz genau arbeitet.

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