Nachgefragt: Film Scanner Bericht in FAP 03/2006
Hallo Roberto
wie immer äusserst gelungene Beiträge in FAP 03/2006, insbesondere die sehr interessante Papier / Markt Übersicht und Dein Schlussgedanke in dem Scanner Artikel!
Zu letzterem jedoch folgende Nachfrage:
In der Produktübersicht waren bzgl. Auflösung und Dmax nur die Herstellerangaben zu finden, als seriöse Journalisten habt Ihr für Eure Bewertung aber doch bestimmt die Werte selbst gemessen oder?
Da die 'real life' Werte ja bekanntlich meisst gravierend unter denen der Herstellerangaben liegen, wären diese 'echten' Werte natürlich das wirklich interssante, ist es möglich diese Daten zu bekommen?
In vergangenen Tests anderer Redaktionen lagen z.B. gerade die Werte für die Epson Scanner trotz der stets rekordverdächtigen Herstellerangaben meist mit < 1800 dpi im enttäuschend unteren Drittel.
Laut Gerüchten aus US Foren sei angeblich der V700 / V7500 auch nur eine reine Epson Marketing-Erfindung, da er angeblich prinzipiell die identische Scaneinheit wie der alte 4990 verwendet.
Ich hab beide Scanner kürzlich in einem Kurzcheck mit dem KB Formathalter an PanF Material verglichen und tatsächlich waren die Scans praktisch nicht zu unterscheiden.
Danke + beste Grüsse,
steve
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Kommentare
Re: Nachgefragt: Film Scanner Bericht in FAP 03/2006
Hallo Steve,Beim Scanner-Vergleich, was ja eigentlich ein Erfahrungsbericht ist, sind die realen dpi-Auflösungen nicht gemessen worden. Die Beurteilung, resp. die Empfehlungen sind rein auf visueller Basis entstanden und erheben keinen Anspruch auf real gemessene Werte, die z.B. mit einem Siemensstern ermittelt werden. Die Microtek- und Imacon-Scanner würde ich mal sagen halten die Werte, die sie versprechen. Der Nikon ist leicht darüber und der Minolta ist auch etwas gar optimistisch. Zudem bringt eine real höhere Auflösung als 2800 - 3000 dpi nichts ausser einer Vergrösserung des sichtbaren Filmkorns.
Bezüglich V700/V750 und dem alten Epson 4990 muss ich DIr recht geben, da ich auch nicht den EIndruck loswerde, dass hier die gleiche oder zumindest kaum verbesserte Scannereinheit verwendet worden ist. Minimal besser sind die Ergebnisse schon, was aber wirklich nur bei 200%-Ansicht zu Tage kommt.
Gruss,
Roberto
Re: Nachgefragt: Film Scanner Bericht in FAP 03/2006
Ich habe den 5400 von Minolta und bin zufrieden damit, wobei beim `zufrieden` halt auch der finanzielle Aspekt dahinter steckt.Ich hatte mal ein paar sw Negative (Kodak t-Max100) von einem Imacon scannen lassen.
Die Aussage/Vergleich zu einem hochwertigen Imacon im Scannerbericht von Roberto kann ich bestätigen. Die Schärfe/Durchzeichnung ist bei einem Imacon sehr gut, allerdings erhöht sich dadurch auch etwas (logischerweise) das Filmkorn, find ich aber kein Nachteil.
Den grössten Vorteil, den solche Scanner meiner Ansicht nach aber haben, ist:
die absolute Planlage des Negatives beim Abscannen.
Das Negativ wird dadurch gleichmässig abgescannt. Leichte Unschärfen durch Wellen des Negativs sind so ausgeschlossen.
Beim Minolta fixiert man die Negative in einer Schiene, dabei hab ich den Eindruck, dass zwar selten, aber immerhin mal ein Negativ zum Rande hin eine leichte Unschärfe hat.
Dies lässt sich aber nur bei der Vergrösserung `tatsächliche Pixel` auf dem Schirm feststellen.
Könnte natürlich auch am Objektiv/Kamera liegen, glaube ich aber weniger, da Kamera/Objektiv wirklich sehr gut sind und Verzeichnung/Planlage ok ist.
Tja, einen Imacon würde ich liebend gern nehmen, wenn... :-)
Grüsse
Helmut
Re: Nachgefragt: Film Scanner Bericht in FAP 03/2006
Steve-Muc schrieb:>
> Laut Gerüchten aus US Foren sei angeblich der V700
> / V7500 auch nur eine reine Epson
> Marketing-Erfindung, da er angeblich prinzipiell
> die identische Scaneinheit wie der alte 4990
> verwendet.
>
Hallo Steve,
die (Doppel)Scanzeile des V700/750 hat tatsächlich über die ganze Scanbreite nicht mehr Abtastauflösung als beim 4990. Neu ist der "Hochauflösungsbereich" mit der zweiten Optik davor, wobei auf einer kleineren Scanbreite abgetastet wird (wie bei einer Änderung der Brennweite). Und das bringt tatsächlich mehr optische Maximalauflösung, aber nur bei Durchlichtmaterial in den Filmhaltern. Das sind keine berauschenden 6400 ppi (das bezeichne ich als Abtastauflösung), sondern 2000 bis 2400 ppi, je nach Ort der Vorlage und erforderten Linienkontrast (selber getestet mit Heidenhain-Siemensstern). Ist schon ein bißchen mehr als eine Marketing-Erfindung.
Grüße,
Mike Schelhorn
Autor Fine Art Printer
Re: Nachgefragt: Film Scanner Bericht in FAP 03/2006
Hallo Mike Schelhorn,thanx für diese exzellende Erläuterung!
Hätte noch folgende Frage (1) / bzw. bin ich genau hier auf ein diese Erklärung entsprechendes Problem gestossen (2):
Zu (1) - Quote:
> sondern 2000 bis 2400 ppi, je nach Ort der Vorlage
Soll das bedeuten, dass der Scanner über die Scannbreite ungleichmäsige / schwankende Auflösungen liefert (also ein Bug) oder bezieht sich dieses Statement lediglich auf die beschriebene Dual Lense Optik (also 2000 bzw. 2400 dpi abhängig von der Vorlage, dann aber jeweils konstant über den gesamten Scan)
Zu (2) - Quote:
> aber nur bei Durchlichtmaterial in den Filmhaltern
Ich scanne zwar ausschliesslich 'Durchlichtvorlagen', allerdings nur den Polaroid T55 im Format 4x5 inch, der wegen seiner speziellen Konfektionierung leider nicht in den 4x5 inch Halter passt. Also muss ich 'direkt ohne' Vorlagenhalter scannen, zumal beim Scannen mit Vorlagenhalter die Scann-Software das Polaroid auch ungewollt 'automatisch' beschneiden würde.
Heisst das damit aber, dass ich bei dieser Scan-Methode NICHT von der höheren Auflösung des Dual Lense Systems profitiere, weil OHNE Vorlagenhalter?
UND... wie sieht es mit Silver Fast aus? Kann man damit auch die höhere Dual Lense Auflösung nutzen / auch ohne die blöden Vorlagenhalter (wie eben bei meinen Pola T55)?
Vielen Dank & beste Grüsse,
Steve