Matte und Glossy Drucke mit verschiedenen Druckern?

Speziell für Schwarz gibt es ja bei den einzelnen Druckern die Anpassung der Tinte an das Medium und somit eine Verbesserung der Wirkung, durch Photo oder Matte Black. Die Farben bleiben jedoch gleich. Auch wenn bei Schwarz eine besondere Notwendigkeit besteht und Farben und ihre Pigmente evtl. ein wenig anspruchloser an das Medium sind, so glaube ich doch, dass es sicherlich Optimierungen in die eine oder andere Richtung gibt oder geben kann und Farben somit eine Kompromisslösung darstellen.

Ich habe mir nun die Frage gestellt, ob beispielsweise der damals für seine Farbwerte speziell im Glanzbereich gepriesene Epson Photo R1800, durch seine Tintenabstimmung in den Farben, gegenüber dem Epson Stylus Pro 3800 im Glossy-/Glanzbereich ein Stück die Nase vorn hat? Ich weiß beide Modelle sind bereits älter und auch der SP3800 schneidet wunderbar auf Glanzpapieren ab, aber das sind eben die Modelle, die ich besitze.
Selbst wenn es nur um Nuancen geht und eventuelle Unterschiede nur im direkten Vergleich erkennbar sind (oder vielleicht nur messbar?) würd ich mich freuen, wenn jemand was dazu sagen kann. Natürlich werde ich auch selber drucken, aber der R1800 hat gestern erst einzug gehalten. Stellt sich nun die Frage, darf er bleiben?

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Matte und Glossy Drucke mit verschiedenen Druckern?

    Hallo Herr Struwe,

    die Photo-Black Tinte ist in der Zusammensetzung ähnlich den Farbkanälen eines Pigmentdruckers der K3, K3 Vivid und HDR Modelle. Jeder der Farbkanäle inkl. des Photo-Blacks sind in Ihrer Zusammensetzung voll kompatibel zu glänzenden UND matten Papieren.
    Das Photo-Black hat also gegenüber den Farben keine Sonderstellung, ist nicht für etwas Spezielles optimiert.

    Nun ist es aber so das mit einem Photo-Black zwar ohne Probleme auf matten Papieren gedruckt werden kann, es fehlt dann darauf aber an wirklich tiefen Schwärzen, diese sind mit einem Photo-Black nicht erreichbar. Dafür kommt dann das speziell für matte Medien abgestimmte Matte-Black, mit diesem sind satte Schwärzen erreichbar.

    Der R1800 ist als Pigment-Fotodrucker mit Schwerpunkt glänzende Papiere konzipiert, bedruckt aber dank einer Matte-Black Patrone auch matte Drucke.
    Bei der Tintenbestückung dieser Geräte, genauso wie R800, R1900 und R2000, legte man den Schwerpunkt auf bunte Farbdrucke die auch langzeitstabil sind. Für SW-Drucke zum Beispiel sind diese Gerät nicht gedacht.

    Da die Mehrheit von Anwendern es von analogen Abzügen oder von Standard-Farbdruckern mit Farbstofftinte gewohnt sind das Farbfotos schön glänzen, und das möglichst homogen, hat man den genannten Druckern einen Glanz-Optimierer verpasst. Dieser sorgt beim einem Fotodruck für eine homogen glänzende Oberfläche. Man stelle sich das wie einen Klarlack vor.

    Diese homogen glänzende Oberfläche hat man in diesem Maße nicht bei einem Ausdruck eines K3, K3 Vivid oder HDR Druckers. Durch die relativ großen Farbpigmente der Tinte, die teils an der Oberfläche des Papiers verbleiben, wirken bedruckte Stellen meist etwas stumpfer als unbedruckte Stellen an denen man lediglich das Papierweiß sieht. Mit einem Trick, auch in den Lichtern des Bildes etwas Tinte auftragen zu lassen, kann man diesen Gloss-Differenzial-Effekt aber reduzieren.

    Wenn bei Ihnen also hochglänzende Farbfotos auf Hochglanz-Papieren wie z.B. Tecco PUW285 Ultra White Priorität haben dann sind Sie mit dem R1800 sicher sicher gut bedient.
    Diese Drucker haben Ihren Vorteil gegenüber oben genannten Pigmentdruckern nur im Glanzverhalten, und im Anschaffungspreis.

    Sollen auch SW-Drucke gefertigt werden oder öfters Drucke in denen neutrale Flächen vorkommen, würde ich einen der anderen Drucker vorziehen. Nutzt man hier Papiere mit entsprechenden Oberflächen auf denen das Gloss-Diffenzial nicht auffällt macht ein zweites Gerät a la R1800 meiner Ansicht nach keinen Sinn. Das sind dann Papiere wie zum Beispiel Tecco PL285 Luster oder PPG250 Pearl Gloss.
  • edited Januar 1970

    Re: Matte und Glossy Drucke mit verschiedenen Druckern?

    Um das zusammen zu fassen, wie ich es verstanden habe:
    Der R1800 hat also leichte Vorteile bei einer Spezialisierung auf farblich lebhafte Hochglanzdrucke. Er kann aber auch matt.
    Der SP3800 ist besonders stark auf matten Medien und leistet sich nur geringfügige Schwächen auf Glanzmedien, welche aber kompensierbar sind.

    Zum Thema Glossdifferenzial erinnere ich mich an einen ausgezeichneten Artikel in der Fineartprinter 2/2010 "Optimal Drucken". Es gab dort auch eine nützliche Empfehlung bezüglich der Schattenoptimierung bei matten Prints, dem "Schwarzskelett".

    Wie es scheint, geht probieren über studieren. Ich werd also mal schauen, ob es sich lohnt den R1800 zu behalten, wenn doch der SP3800 mir bereits gute Dienste leistet.
  • edited Januar 1970

    Re: Matte und Glossy Drucke mit verschiedenen Druckern?

    So kann man es zusammenfassen, der Pro3800 ist aber gleichermaßen gut geeignet für matte wie auch glänzende Medien, aber eben mit dem pigmenttypischen Minus bei glatten Hochglanz-Papieren. Dieser Drucker hat gegenüber einem R1800 auch den großen Vorteil der drei gleichzeitig nutzbaren Schwarztinten, dadurch tritt zum Beispiel Metamerie kaum auf, beim R1800 doch schon mal.

    Also ich persönlich mag die HighGloss-Drucker, aber dafür ein zweites Gerät anschaffen würde ich nicht.
  • edited Januar 1970

    Re: Matte und Glossy Drucke mit verschiedenen Druckern?

    Nach einigen Drucken, kann ich sagen, der Gloss-Effekt des R1800 ist wirklich stark. Grade durch die besondere Glanztinte bekommt man ein sehr schön homogenes Bild. Wirklich gut. Aber die Patronen sind auch wirklich klein. Es handelt sich zwar um einen A3+ Drucker, aber man muß sich ja schon fast sorgen machen, ob man mit einer einzelnen Tankfüllung dieses Format überhaubt bedruckt bekommt.
    Auf Seimigloss Papieren, wie Tecco Baryt, hat der SP3800 meiner Meinung nach schon wieder die Nase vorn. Farblich ein wenig und vom Verbrauch her sowieso.

    Fazit: Für Hochglanzbilder ist der R1800 toll. Für alles andere ist der SP3800 mein klarer Favorit. Der R1800 darf also bleiben, wird aber nur benutzt, wenn er in seiner Disziplin glänzen kann.
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