Profile erstellen Testpatches Profilfrei drucken

Hallo,

ich möchte meine eigenen ICC Profile erstellen, als Farbmessgerät verwende ich  "Spyder Print" von DataColor. Gelesen werden 2 Seiten mit 463 Test Patches. Ich bin mir aber nicht sicher ob eben diese Patches rein und ohne Drucker oder sonstige Profiel gedruckt werden.
Sowie ich es verstanden habe müssen diese Testpatches (Farbtafeln) rein und unverfälscht (neutral) vom Drucker ausgegeben werden, um diese später einzulesen.

Ich versuche mich so kurz und präzise wie möglich zu halten

Ich verwende Mac und Epson SC P800. (original Tinte)
Monitor Kalibrierung Spyder 5 Pro
Farbmessung Spyder Print

Druckertreibereinstellungen für den Ausdruck der Testpatches:

Farbanpassung "Epson Modus Farbanpassung" aktiviert  (dort kann man nur zwischen zwei Optionen wählen)

Druckereinstellungen "Aus Keine Farbkorrektur" ausgewählt

am Drucker selbst ist das Format und die  vom Papierhersteller empfohlene Media Setting für eben diesen Drucker ausgewählt.

Sind das nun alle erforderlichen Einstellungen oder habe ich etwas übersehen?

Hintergrund meiner Frage ist das das Druckergebnis immer noch leicht vom Softproof abweicht, in Kontrast und Farbe. Und das ist ziemlich unbefriedigend, da man ein Haufen Zeit und Kosten investiert. 

Auch ist mir aufgefallen, das der LAB Farbraum meines selbst erstellten ICC kleiner ist, als der vom Papierhersteller bereitgestellte. Das hätte ich genau umgekehrt erwartet oder zumindest gleich gross, da ich mal irgendwo gelesen habe, das diese Profile vom Hersteller eher konventionell erstellt werden, also auf der safe side.

Noch 3 Informationen,
 ich habe beim Einlesen ein paar Seiten des gleichen Papieres untergelegt, um nicht meinen Schreibtisch mit zu profilieren und das Zimmer etwas abgedunkelt und die Testseiten etwa 3 Std. trocknen lassen.

Ich hoffe, das man damit etwas anfangen kann und ich freue mich sehr auf hilfreiche Informationen.
LG,
Adrian







Kommentare

  • Hallo Adrian,
    ich versuche mal der Reihe nach auf deine Fragen einzugehen.
    • Ich bin der Meinung, dass ein Target mit 463 Patches deinen Drucker nicht ausreizen wird. Da fehlen einfach zu viele Farben. Beim Erstellen des Profils muss die Software da einiges an fehlenden Informationen interpolieren. Das kann  sich dann durchaus auf die Größe des Farbraumes auswirken.
    • Zum Drucken des Targets würde ich die das Adobe Color Printer Utility empfehlen. Findest du im Web sehr schnell.
    • Zu deinen Druckereinstellungen. Ja das Farbmanagement muss ausgeschaltet sein. Da ich keinen Epson Drucker habe, was sind denn die beiden möglichen Einstellungen bei Farbanpassung?
    • Format und Medienauswahl. Mit der Medienauswahl ist das so eine Sache. Durch die Auswahl des Mediums werden einige wichtige Einstellungen vorgenommen: Druckkopfabstand zum Papier, Vorschubgeschwindigkeit, Stärke des Tintenauftrages. Bei den Angaben der Papierhersteller handelt es sich um Empfehlungen. Bevor du zum Profilieren anfängst solltest du das als erstes mal testen. Deine Software lässt doch vier Ausdrucke auf einem Blatt A4 zu. Schau nach, welche Dicke dein Papier hat. Dann suche möglichst Medien mit gleicher Dicke aber unterschiedlicher Oberfläche aus. Nötigenfalls musst du auf den Epsonseiten nachschauen, was deinem Papier nahe kommt. Im Handbuch unter Anpassen des Druckertreibers, kannst du auch mal nachschauen, ohne zu Speichern, welche Medien welche Grundeinstellungen haben. Wenn du dann das Blatt mit den verschiedenen Medien drucken willst, musst du dich bereits entscheiden, mit welchen Qualitätseinstellungen in Zukunft immer drucken wirst für eine gleichbleibende Qualität. Also für gute Drucke bei Epson immer mindestens 720dpi. Mehr bringt aber auch nicht immer mehr. Hängt vom Papier ab. Ob Highspeed und Finest Details viel oder wenig ausmachen, weiß ich nicht. Nach mindestens 12 Stunden Trocknungszeit schaust du dir das bei Tageslicht mal an. Du musst jetzt selber urteilen, welche Farbübergänge du am Besten findest. Ganz wichtig sind die Gesichter. Passen hier die Farben, zu hell zu dunkel? Bei den Vierecken sollten die Abstufungen gut erkennbar sein und keine zusammenhängende Blöcke vorhanden sein. Schau dir auch die Kanten an, ob es zum Verlaufen der Tinten gekommen ist. Dann ist zuviel Tinte aufgetragen worden. Mach dir von allen Einstellungen genaueste Aufschriebe und kennzeichne nach dem Druck auch gleich die vier Felder. Schreib auch das Druckdatum, das verwendete Papier und den Druckernahmen drauf.
    • Wenn du deine Medieneinstellungen gefunden hast, musst du mit den genau gleichen Einstellungen dein Target drucken. Am Besten die Einstellungen im Treiber gleich mit abspeichern und einen sinnvollen Namen vergeben. Mit diesen Einstellungen kannst du dann später auch dein Bilder Drucken mit diesem Papier.
    • Das gedruckte Target mindestens 12 Stunden trocknen lassen. Dann kannst du messen und dein Profil erstellen.
    • LAB Farbraum: Wo hast du das her? Das Profil des Herstellers wurde mit einem anderen Drucker, auch wenn es der selbe Typ war, erstellt. Erster Unterschied. Es war auch ein anderes Spectrometer im Einsatz. Zweiter Unterschied. Es wurde höchstwahrscheinlich eine andere Software zum Auslesen und Profilerstellung verwendet. Dritter Unterschied. Es wurde mit ziemlicher Sicherheit ein anderes Target gedruckt. Vierter Unterschied. Du machst ja ein Profil um deine Umgebung abzustimmen. Und Farbraum ist nicht alles. Also hier nicht zu viel Wert darauf legen. Du kannst deine Profile untereinander vergleichen.
    • Miss dein Target jetzt nochmal und schau ob sich was geändert hat.
    • Dass man was unterlegen muss und das Licht abdunkeln soll habe ich noch nie gehört. Das schadet höchstens deinem untergelegten Papier. Sicherlich macht es Sinn kein direktes starkes Licht beim Messen auf dem Papier zu haben.
    Ist jetzt ein bisschen viel geworden, aber es hilft dir hoffentlich.
    Grüße
    Maximilian
  • Hallo Maximilian,
    ganz lieben Dank für die Fülle an Informationen. Es ist halt immer so eine Sache mit den Quellen, man versucht soviel Informationen wie möglich zusammen zu tragen, um für sich eine Antwort zu finden. Kann aber auch sehr verwirrend sein, frag mal bei Rückenschmerzen drei Leute, bekommt man 4 Antworten. 
    Im Weiteren habe ich aber auch in den Foren hier gelesen, dass es bei Spyder Print von Datacolor immer zu den gleichen Problemen gekommen ist, die dann bei der Profilierung mit colormunki beseitigt worden sind. Wenngleich ich sagen möchte, das der Support von Datacolor erstklassig ist. Sowas kann man lange suchen.

    Ich werde auf jedem Fall Deinem Rat folgen und erstmal bei der Medieneinstellung anfangen. War gibt der Papierhersteller Empfehlungen ab, welche Einstellungen am Drucker für welchen Medientyp einzustellen sind, aber das muss ja nicht unbedingt passen. (Den Vergleich von LAB Farbräumen habe ich aus einem Xwrite Webinar. Kann sich aber auch um reines Marketinggefasel handeln. Schliesslich habe ich kein Labor und kann das nicht nachweisen. Ist auch gar nicht meine Absicht)

    Nochmals lieben Dank für Deine ausführliche Beschreibung,

    Grüsse,
    Adrian

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