Drucken aus dem CMYK Farbraum – Verständnisprobleme-

edited März 2009 in Imaging-Workflow
Ich bin auf der Suche nach einem Druckservice für einzelne Fotos und Leinwand und PhotoPapier in der Größe A0

Ich war bereits bei 4 Anbietern. Alle haben die großen Drucker von HP und Epson einer sogar den mit 12 Farben. Aber alle wollen die Daten immer in CMYK haben weil das angeblich das einzige ist was die RIP Software versteht.

Zugegebener maßen ich kenne mich mit RIP Software nicht aus. Ich drucke meine Fotos direkt aus Photoshop aus dem Adobe RGB Farbraum.

CMYK kenne ich eigentlich nur für Offset drucke. Ein guter Offset Druck steht und fällt mir der richtigen Separation der RGB Farben in CMYK. Das heißt ich brauche möglichst die Profile der Druckerei und muss wissen wie hoch der maximale Farbauftrag ist der Tonwertzuwachs und mit wie viel Schwarz ich die Farben mische....

Aber ein Tintenstrahldrucker mit 12 Farben mit CMYK? Zudem dieser Farbraum auch noch recht klein ist!

Ich habe lange Diskussionen geführt. Alle drucken mit Farbmanagement und eigens ausgemessenen Profilen für die jeweiligen Medien. Aber sie bestehen auf CMYK. Auf meine Frag wie ich die Daten umwandeln soll, also mit welchen Profilen, Farbauftrag, Tonwertzuwachs, etz, wusste man keinen Rat. Man sagte mir immer nur „stellen Sie in Photoshop halt CMYK ein“!

Wie ist das nun. Ist es beim Druck mit Tintenstrahldrucker und RIP Software wirklich egal wie ich das CMYK einstelle? Ich habe da sehr große Zweifel.

Mein verdacht ist einfach das man sich den Ärger mit den Kunden ersparen will. Bei der Umwandlung in CMYK müssen ja durchaus Entscheidungen getroffen werden nach welcher Methode man in den CMYK Farbraum übersetzt. Macht dies der Kunde lassen sich später alle möglichen falschen Drucke auf die Schuld des Kunden schieben.
Nur wen ich nicht weiß was ich bei die Umwandlung einstellen soll ist das doch der total Blindflug. Da ist mir doch tausendmal lieber leichte Farbveränderungen hinzunehmen und RGB Daten zu liefern. Ich dachte eigentlich müsste der Druckertreiber oder die RIP Software doch am besten die RGB Daten in sein eigens CMYK umwandeln da er doch am besten weiß was er benötigt. In Wahrheit druckt ja jeder Drucker in CMYK nur eben nach seinem eigenen das er am besten selber aus dem RGB Raum umwandelt.

Ich verstehe einfach nicht warum alle immer auf CMYK Daten bestehen! (Offsetdruck ausgenommen). Wobei, wenn ich da an meine Ausbildung zurück denke...... Zitat meines Dozenten an der Uni „stellen sie die Bilder vor dem Druck immer in CMYK um damit sie sicher gehen können das Schwarz auch Schwarz ist“ :-)

Kommentare

  • edited Januar 1970

    Re: Drucken aus dem CMYK Farbraum – Verständnisprobleme-

    Lass Dir das CMYK-Profil des Dienstleisters geben und wandle die Datei damit um. In Photoshop CS3 und CS4 geht das unter Bearbeiten>In Profil umwandeln. Als Zielprofil wählst Du das Dienstleister-Profil (dieses muss natürlich zuvor in deinem System installiert werden). Beim Umwandeln stellst Du den Rendering Intent (Priorität) auf "perzeptiv" oder "relativ farbmetrisch", das richtet sich nach Deinem Bildmotiv. Dann beim Abspeichern das Profil einbetten, fertig. Warum die Dienstleister CMYK und nicht RGB haben wollen, ist mir aber auch nicht klar ...

    Viel Erfolg!

    Ach ja: Du solltest natürlich auf jeden Fall mit einer Kopie arbeiten, da die Verkleinerung des Farbraums (zu CMYK) später nicht mehr rückgängig zu machen ist.
  • edited Januar 1970

    Re: Drucken aus dem CMYK Farbraum – Verständnisprobleme-

    Simpel gesprochen:

    Alles, was auf Papier, also als Aufsicht, gedruckt werden soll, hat den kleinsten Farbraum (mit einem gewissen Spielraum, der von der Art des Mediums, der Saugfähigkeit, der Oberflächenversiegelung usw. abhängt). Da gibt es gestrichene Papiere unterschiedlicher Qualität, Leinwand, Kunststoff usw.

    Der meist von Kameras genutzte sRGB-Farbraum entspricht eher diesem Farbraum-Vermögen von Aufsicht-Druckmedien.

    Dann gibt es durchleuchtbare Medien wie die klassischen Dias. Deren Farbraum ist schon größer als der von Aufsichtmedien wie Fotos oder 4c-Bildbänden.

    Und der Farbraum eines Monitors ist noch größer. Manche schaffen über 90% des theoretischen Maximums.

    So: Was aber soll ich mit einem großen Adobe RGB-Farbraum auf dem Monitor, wenn ich es nachher auf ein Aufsichtmedium mit deutlich kleinerem Farbraum drucken möchte? Die Offset-Definition CMYK arbeitet nicht mit den theoretischen RGB-Informationen, sondern mit Pigmenten, also physisch angreifbaren Farbkrümeln. Irgendwer muss irgendwo entscheiden, wie der zu große RGB-Farbraum in den kleineren der Drucker gequetscht wird. Und das sollte derjenige tun, der das Bild kennt und auch entscheiden muss, auf welche Bildinformationen er am ehesten verzichten kann. Sonst führt das nur zu Reklamationen bei Dienstleister: "Der Druck ist mir zu flau, das Blau leuchtet ja gar nicht so wie auf meinem Monitor ..." Dunkle Blautöne sind ohnehin am schwersten in leuchtender Qualität druckbar. Und hier den Dienstleister zwingen zu wollen, die Daten in RGB anzunehmen, ist nicht zielführend. Wenn das RIP auf CMYK-Daten eingestellt ist, dann ist es (wie in die Offsetdruckerei) halt in CMYK zu liefern. Offsetdruck oder Inkjet ist beides ein Druckvorgang, bei dem mit Farbkrümeln auf ein Aufsichtmedium gedruckt wird - mit gleichem (beschränkten) Farbraum.

    Unsere "Amateur"-Drucker zu Hause haben ja auch ein Profil und übersetzen die RGB-Informationen in CMYK bzw. sogar noch in mehr als diese vier Farben, weil besonders bei Pigmenttinten der Tonwertreichtum der einzelnen Farbe beschränkt ist. So gibt es dann oft noch ein Hell-Cyan, ein Hell-Magenta und mehrere Grautöne. Diese hellen Farbpatronen decken dann den pastelligen Teil der Farben ab, die "normalen" den kräftigeren Teil.

    Wir müssen alle den beschränkten Farbraum der körperlichen Farben akzeptieren - mit Licht (also RGB ) kann keiner auf Papier drucken ...

    Gruß, Dietmar

    www.abcdesign.at
  • edited Januar 1970

    Re: Drucken aus dem CMYK Farbraum – Verständnisprobleme-

    Im letzten Posting wurde ein wichtiger Punkt übersehen. Moderne Inkjetdrucker, gerade die Modelle mit zusätzlichen Fraben, haben teils einen erheblich grösseren Farbraum als beispielsweise der Standard-CMYK Farbraum in normalen Offsetdruck. Ganz besonders gilt da z.B. für die angesprochenen gesättigten Blautöne.

    Wandelt man also eine RGB-Datei zunächst in so einen CMYK-Farbraum um, so verliert man Farbtöne, die der Drucker evtl. durchaus wiedergeben könnte.

    Es ist deshalb durchaus sinnvoll direkt von RGB zu drucken, da dann im Colormanagement -Workflow vom Ausgangsfarbraum direkt in den Druckerfarbraum umgewandelt wird, ohne eine schädliche und auch völlig unnötige Konvertierung dazwischen einzuschalten.
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