Nie wieder verstopfte Düsen

Hallo zusammen!
Als kleiner Nischenanbieter von FineArt Prints in Bonn bin ich
stark von der Pandemie betroffen und mein SC-P5000 druckt nun manchmal zwei
Wochen nicht.
Ausgehend von der Überlegung, dass die Tinte wasserbasiert ist, suchte
ich nach einem Weg, die Luftfeuchtigkeit im Innern bis an
die Grenze der Zulässigkeit anzuheben. Nach längerer Entwicklungsarbeit bin ich bei einer
Apparatur gelandet, die ausschließlich aus käuflichen Teilen besteht und
nun schon seit vier Monaten zuverlässig arbeitet.
Sie passt auch für den SP4900. Die reinen
Materialkosten betragen ca. 90 Euro.
Gesteuert wird die Vorrichtung durch einen "Humidity Controller", an dem
ein unterer und oberer Grenzwert für die gewünschte Luftfeuchtigkeit
eingestellt werden kann. Der Sensor wird in der Nähe des Druckkopfs im
Innenraum platziert.
In einem Behälter befindet sich destilliertes Wasser, das aus einer
Flasche bei Bedarf nachläuft. Der Pegel wird durch ein Schwimmerventil
geregelt. Außerdem befindet sich ein Ultraschall-Vernebler darin, der
von dem Controller ein- und ausgeschaltet wird.
Auf dem Behälter ist ein Lüfter montiert, der parallel dazu anspringt
und den Nebel über zwei Rohre durch einen Schwamm drückt, von wo aus er
über ein größeres Rohr ins Innere des Druckers geblasen wird. Der
Luftstrom darf nicht zu stark sein. Das geschieht für etwa 45 Sek. und
nach 15 - 20 Min. wiederholt sich das Ganze. Das destillierte Wasser in der Flasche
reicht für ca. 2 Monate.
Damit man sich das besser vorstellen kann, habe ich Bilder hochgeladen:
Ich habe lange gezögert davon zu berichten. Wen sollte das
interessieren? Und was, wenn sich jemand dafür interessiert? Ich
spekuliere nicht auf besondere Einnahmen, von mir aus kann das jeder
nachbauen. Ist allerdings nicht so ganz einfach. Und da wäre noch das Problem der Haftung, sollte doch ein Schaden auftreten. Epson funkt vielleicht auch dazwischen und mit einem Konzern will ich mich schon gar nicht anlegen. Jedenfalls ist Düsenverstopfung für mich nun ein Fremdwort.
Viele Grüße
Franz Heinbach


Kommentare

  • Hallo Franz,

    interessanter Ansatz. Wichtig wäre aber auch zu wissen, welche durchschnittliche relative Luftfeuchte bei Dir VOR Deiner Vernebelung herrschte, und welche jetzt, danach herrscht. Hast Du mal gemessen?

    Ich musste genau den umgekehrten Weg gehen:

    Da, wo mein Drucker (SC-P 6000) aufzustellen war, herrschte ursprünglich eine rel. Lufteuchte von im Schnitt zwischen 60 und 65 Prozent. Bei Temperaturen von ca. 20 Grad im Sommer und (bei ca. 0 Grad draußen) ca. 15 Grad im Winter.

    Gemessen habe ich mit einem Dostmann Log210. Sehr gutes Gerät. Benutze ich immer noch zur Kontrolle. Misst alle 30 Sekunden Temperatur und Luftfeuchte. Einmal in der Woche stecke ich das Gerät an meinen PC, öffne das Messprotokoll (pdf) und genau schauen, welches Raumklima ich in der abgelaufenen Woche hatte. Und kann so kontrollieren, ob mein Luftentfeuchter noch funktioniert.

    Problem bei hoher Luftfeuchte: Das Papier hat angefangen, sich zu wellen. Da ich meistens mit sehr hohen Grammaturen arbeite, war das eine echte Herausforderung. Aber auch bei 210 g/qm schwerem Papier hatte ich dieses Problem. Außerdem müffelte es in diesem Kellerraum arg nach Pilz. Also habe ich im letzten Sommer einen Luftentfeuchter angeschafft, einen Remko ETF 320. Sensationelles Gerät. Läuft im Automatikmodus und trocknet mir den Raum auf durchschnittl 48 % rel. Luftfeuchte herunter.

    Um auf Deinen Post zurückzukommen:

    Mein längster Druckerstillstand VOR Anschaffung des Luftentfeuchters war 10 Wochen. NACH der Inbetriebnahme des Entfeuchters 3 Wochen. Verstopfte Düsen hatte ich noch nie.

    Möglicherweise lassen sich meine Erfahrungen nicht 1 zu 1 auf andere Drucker übertragen, das weiß ich aber nicht. Denn es gibt ja bauliche Unterschiede zwischen Deinem 5000er und meinem 6000er. Vielleicht erzeugt allein schon die bei meinem Modell verbaute große Plexiglasklappe vor dem Druckkopf ein Mikroklima, welches ein Austrocknen der Düsen erschwert.
  • Hallo xyz,
    ich hatte mit einem SP4900 5 Jahre lang ständig Probleme, was verstopfte Düsen angeht und mit dem Nachfolger P5000 ist es auch nicht viel anders gewesen, obwohl Epson durch verbesserte Dichtungen und Zwangsreinigungen offenbar auf Beschwerden reagiert hat. Alle paar Wochen werde ich nun vom Gerät aufgefordert, sämtliche Düsen im Intensivmodus zu reinigen (geschätzte Kosten: 9 Euro), obwohl der Düsentest ergibt, dass keine Verstopfung vorliegt! Haha, mache ich natürlich nicht.
    Die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft beträgt bei mir in der Regel zwischen 45 und 65 %, sie spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Es muss lediglich die Luftfeuchtigkeit im Gerät immer wieder angehoben werden, damit sich die Differenz zur wasserbasierten Tinte verringert.
    Viele Grüße
    Franz Heinbach

  • "Alle paar Wochen werde ich nun vom Gerät aufgefordert, sämtliche Düsen im Intensivmodus zu reinigen (geschätzte Kosten: 9 Euro), obwohl der Düsentest ergibt, dass keine Verstopfung vorliegt! Haha, mache ich natürlich nicht.":

    Völlig korrekte Vorgehensweise.
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